Präambel:
Wandern, Natur erleben und unter freiem Himmel übernachten – das sind Formen von
Freiheit, die immer mehr Menschen schätzen. In Baden-Württemberg erleben wir einen
deutlichen Anstieg am Interesse für Trekkingtourismus. Doch das restriktive Wald- und
Naturschutzrecht verhindert vielerorts legale Möglichkeiten zur einfachen und
naturverträglichen Übernachtung.
Als Junge Liberale setzen wir uns für mehr individuelle Verantwortung und Freiheit im
Umgang mit der Natur ein – ohne diese zu gefährden. Durch die Einrichtung
zusätzlicher, minimalistischer Trekkingplätze entlang ausgewählter Fernwanderwege
sowie durch einen „Wildcamping-Pass“ wollen wir Freiheit ermöglichen, Ordnung
gewährleisten und illegales Wildcampen vermeiden.
Dazu fordern wir folgendes 7-Punkte-Programm:
1. Pilotprogramm „Trekking Südwest“ starten? Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg
fordern die Landesregierung auf, gemeinsam mit Kommunen, Naturparks und ForstBW ein
Programm zur Schaffung von mindestens 20 neuen, naturnahen Trekkingplätzen entlang
bekannter Wanderwege zu initiieren.
2. Zeltplätze mit minimaler Infrastruktur zulassen? Die Trekkingplätze sollen max.
2–3 Zeltstellplätze bieten, mit Kompost-Toilette oder mobiler Lösung ausgestattet
sein, eine einfache Feuerstelle (wo rechtlich zulässig) beinhalten und keine
permanente Infrastruktur wie Strom oder Wasser erfordern.
3. Digitale Buchungsplattform zentral entwickeln? Eine digitale Plattform soll die
Vergabe von Trekkingplätzen landesweit regeln. Ziel ist eine transparente,
unkomplizierte Buchung mit QR-Code, Bezahlfunktion und digitalen Verhaltenshinweisen.
4. Genehmigungsverfahren vereinfachen? Die JuLis fordern ein landesweites
Rahmenkonzept mit vereinfachten Genehmigungen, Ausnahmen von restriktiven
Bauvorschriften für nicht permanente Mikroplätze und bevorzugter Nutzung öffentlicher
Flächen.
5. Modellprojekt „Wildcamping-Pass“ einführen
Ein Modellprojekt für einen „Wildcamping-Pass“ soll erprobt werden, das eine
einmalige, legale Zeltnacht entlang definierter Fernwanderwege auf nicht geschützten
Flächen erlaubt.
Rahmenbedingungen:
Gilt nur entlang ausgewählter Routen (z. B. Westweg, Albsteig, Neckarsteig).
Nur mit gültigem Wildcamping-Pass (digital/analog).
Max. 1 Zelt (bis 2 Personen), 1 Nacht, keine Feuerstelle, kein Müll, Ankunft nach 18
Uhr, Abbau vor 9 Uhr.
Buchbar über die Trekkingplattform oder Tourist-Infos.
Passinhaber erhalten Informationen zu Verhaltensregeln, Schutzgebieten und
Notrufnummern.
Ziele:
Rechtssicherheit für verantwortungsvolle Wanderer.
Kontrolle statt Verbote: durch freiwillige Anmeldung statt polizeiliche Verdrängung.
Datenbasis zur Steuerung und Erweiterung.
6. Verantwortung fördern – Freiheit durch Aufklärung? Nutzer der Plattform und
Passinhaber verpflichten sich zur Einhaltung klarer Verhaltensregeln („Leave No
Trace“). Die Jungen Liberalen setzen auf Eigenverantwortung statt Kontrolle.
7. Ausreichend Mittel bereitstellen? Das Land soll im Haushalt ausreichend
Anschubfinanzierung für Planung, Platzbau, Pflege und digitale Plattform
bereitstellen.
Gültigkeit:
Der Beschluss hat eine Gültigkeit von 5 Jahren.