06.09.2025

Startklar für morgen – Das Programm der Jungen Liberalen für die Landtagswahl 2026


Beste Bildung: Chance für Aufstieg

Bildung ist das Rückgrat unserer Gesellschaft: Bildung befähigt zum eigenständigen
 und verantwortungsvollen Leben. Bildung schafft Chancen, wo vorher keine waren.
 Bildung eröffnet jedem die Möglichkeit, die eigenen Potenziale zu entfalten und
 persönliche Ziele zu erreichen. 

 In Baden-Württemberg wollen wir diesem Versprechen wieder gerecht werden.: Statt
 weltbester Bildung, rutschte unser Bundesland zuletzt in den Bildungsrankings von
 Spitzenplätzen ins Mittelfeld ab. Statt attraktiver Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte
 zu schaffen, gab es eine schlecht durchdachte Kampagne der Landesregierung. Statt
 Sicherheit wollte die grün-schwarze Landesregierung die Haushaltsausgaben
 ausgerechnet bei den Hochschulen um 91 Millionen Euro kürzen.

 Das darf nicht das Ende der Geschichte sein, sondern der Anfang eines Neustarts!! Wir
 Jungen Liberalen Baden-Württemberg wollen weltbeste Bildung, die den Rahmen für
 Lebenschancen und den sozialen Aufstieg für unsere und die kommenden Generationen
 schafft. Bildung ist die stärkste Zukunftsinvestition und wir kämpfen dafür, dass
 Baden-Württemberg wieder eine Vorreiterrolle einnehmen kann.

 Dazu braucht es einen Impuls für die beste Bildung in Baden-Württemberg: Wir setzen
 uns  für qualitativ hochwertige Kindertagesstätten, starke Schulen und
 zukunftsweisende Forschungsbedingungen für wissenschaftliche Spitzenleistungen ein.

 Frühkindliche Bildung für den perfekten Start ins Leben

 Frühkindliche Bildung legt das Fundament  für ein gesundes, eigenverantwortliches
 Leben in Freiheit: Kinder in unserem Land sollen alles erreichen können, unabhängig
 von Herkunft, sozialen und finanziellen Startbedingungen. Damit das gelingt, muss das
 Land früh investieren. Deswegen fordern wir:

 Beste KiTa-Rahmenbedingungen schaffen

 Wir setzen uns für ein kostenloses und gesundes Mittagessen für alle Kinder in
 Kindertagesstätten ein, das sich an den Standards der Deutschen Gesellschaft für
 Ernährung (DGE) orientiert. Dabei lehnen wir eine Vergrößerung der Gruppengrößen und
 jede Aufweichung des Betreuungsschlüssels ab. Stattdessen streben wir langfristig
 kleinere Gruppen an, um eine individuellere Förderung der Kinder zu ermöglichen.
 Zudem wollen wir gemeinsam mit den Kommunen eine neue Vereinbarung für einen
 verbindlichen und aktualisierten Orientierungsplan entwickeln, der eine hochwertige
 frühe Bildung sicherstellt.

 Den Erzieherberuf erstrebenswert machen

 Beim Trägerwechsel von Kindertagesstätten soll die im Tarifvertrag für den
 öffentlichen Dienst (TVöD) festgelegte Erfahrungsstufe erhalten bleiben. Um die
 psychische Gesundheit und Belastbarkeit von Erziehern zu stärken, wollen wir die
 Themen Mental Health und Resilienz als feste Bestandteile in der Aus- und Fortbildung
 verankern sowie spezifische psychosoziale Beratungsstellen für Erzieher einrichten.
 Darüber hinaus sollen mehr Verwaltungshilfen in Kindertagesstätten eingesetzt werden,
 damit sich Erzieher stärker auf die Arbeit mit den Kindern konzentrieren können.
 Zudem setzen wir uns dafür ein, an den Hochschulen zusätzliche Studienplätze für das
 Lehramt an Berufsschulen im Bereich Sozialpädagogik und Pädagogik zu schaffen.

 Spracherwerb und Inklusion

 Wir wollen die langfristige Weiterförderung des Projekts „Sprach-KiTa“ durch
 Landesmittel innerhalb des regulären Haushalts sicherstellen und die Finanzierung von
 Fachkräften für Sprachförderung und Logopädie in Kindertagesstätten gewährleisten.
 Darüber hinaus setzen wir auf eine konsequente Schulung der Erzieher im Bereich
 Inklusion und Spracherwerb, um allen Kindern bestmögliche Entwicklungschancen zu
 bieten.

 Starke Schulen. Starke Lehrer. Starke Leistungen für unser Land.

 Aufstieg gelingt dann, wenn wir die richtigen Chancen und Rahmenbedingungen für
 Leistung bei unseren Schülern schaffen. Monopolisierungsunternehmungen in der
 Landespolitik, die eine Schulart über die andere bevorzugen oder ungeschickte
 Umstrukturierungsversuche, die beispielsweise. die Realschulen schwächen und
 Sonderschulen abschaffen wollen, erreichen das nicht. Statt uns in Strukturdebatten
 zu verwickeln, wollen wir die einzelnen Schularten in ihren Gebieten stärken und die
 richtigen Rahmenbedingungen für sowohl Schüler als auch Lehrer für weltbeste Bildung
 schaffen. Aus diesen Gründen fordern wir das Folgende:

 Richtige Rahmenbedingungen für Leistung an Schulen schaffen

 Mentale Gesundheit steht bei uns ganz oben: Wir wollen, dass alle Stadt- und
 Landkreise in Baden-Württemberg pro 500 Schüler mindestens einen Schulsozialarbeiter
 in Vollzeit beschäftigen. Die Fort- und Weiterbildungsangebote für
 Schulsozialarbeiter, Psychologen und Lehrkräfte sollen ausgebaut werden. „Mental
 Health“ und der Umgang mit psychischen Erkrankungen sollen integraler Bestandteil
 sowohl des Curriculums als auch der Lehrerausbildung werden.

 Da Gewalt an Schulen zunehmend zu einem großen Problem wird, fordern wir die
 Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle für Schüler und regelmäßige
 Aufklärung über ihre Rechte und Beschwerdemöglichkeiten. Gewaltprävention soll in der
 Lehrerausbildung verankert werden, ergänzt durch regelmäßige Fortbildungen zu
 Deeskalation, Konfliktlösung und Gewaltprävention.

 Damit moderne Bildung gelingt, setzen wir uns für die Einführung des Themenkomplexes
 „Digital-Kompetenzen“ in den Lehrplan ein. Zudem soll das Kultusministerium künftig
 verlässlich Zahlen zum Schulabsentismus erheben. Projekte wie „Schulverweigerung – 2.
 Chance“ oder Alternativangebote, die Schüler wieder in den Regelbetrieb eingliedern,
 wollen wir gezielt stärken.

 Der bereits etablierte wissenschaftliche Beirat im Kultusministerium soll zu einem
 eigenständigen Gremium aufgewertet werden, das sich selbstständig und
 wissenschaftlich fundiert zu aktuellen bildungspolitischen Themen äußern kann.

 Jede Schule hat ihre eigene Kultur und ihren eigenen Alltag. Wir geben ihnen die
 Freiheit, in ihrer Schulordnung festzulegen, ob, wo und wann Smartphones privat
 genutzt werden dürfen. So können Schulen maßgeschneiderte Lösungen entwickeln, die
 Rücksicht auf pädagogische Konzepte, Sicherheit und den digitalen Bildungsauftrag
 nehmen.

 Mehr Fächer-Freiheit und Inhalte für die Zukunft

 Schüler sollen künftig mehr Freiheit bei ihrer Fächerwahl erhalten: In der Oberstufe
 soll es möglich sein, zwei Gesellschaftswissenschaften zu wählen, und auch in der
 Unter- und Mittelstufe sollen nach den Interessen der Schüler mehr Wahlmöglichkeiten
 geschaffen werden. Damit künftige Schülergenerationen über stärkere
 Wirtschaftskompetenzen verfügen, setzen wir uns für eine Erweiterung des
 Wirtschaftsunterrichts und mehr finanzielle Bildung in den Schulen ein.

 Um die politische Bildung zu stärken, fordern wir den Ausbau der Kontingentstunden
 für Gemeinschaftskunde. Abschlussklausuren sowie deren Lösungshorizonte sollen nach
 einer gesetzlich festgelegten Frist von der Landesregierung öffentlich auf dem
 Landesbildungsserver zugänglich gemacht werden.

 Zur besseren Vorbereitung auf ein Studium sollen Tablets und Laptops – auch in
 Eigenbesitz – ab der gymnasialen Oberstufe frei im Unterricht genutzt werden dürfen.
 Außerdem wollen wir Lehrern und Schülern, insbesondere in den unteren Klassenstufen,
 mehr Freiheit bei der Auswahl der Schullektüre geben, indem wir diese von der
 Lernmittelfreiheit ausnehmen – vorausgesetzt, die Lektüre ist nicht durch den
 Bildungsplan verpflichtend vorgegeben.

 Starke Schulen für starke Leistung 

 Wir Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern, dass jeder Schüler und jede Schülerin
 frei zwischen G8 und G9 wählen kann, um den individuell besten Bildungsweg zu gehen.
 Zudem sprechen wir uns für die Wiedereinführung der Grundschulempfehlung für alle
 Schularten aus. Wir setzen uns für den Beibehalt des gegliederten Schulsystems in
 seiner jetzigen Form ein und fordern Investitionen in die Ausstattung und die
 Schulinfrastruktur statt System-Streitereien.

 Grundschulen

 Grundschullehrer sollen künftig im gesamten Bundesland nach A13/E13 vergütet werden.
 Zudem soll an allen Grundschulen das Fach Ethik als verbindliche Alternative ab der
 ersten Klasse angeboten werden.

 Privatschulen

 Privatschulen stärken Vielfalt und Innovation im Bildungswesen. Wir wollen die
 Rahmenbedingungen daher so gestalten, dass sie ihr Potenzial voll entfalten können:
 Wir dynamisieren die Landeszuschüsse durch eine automatische Indexierung an Personal-
 und Sachkosten und schaffen verlässliche Investitionszuschüsse für Bau,
 Digitalisierung und Ganztag. Das Sonderungsverbot sichern wir praktisch ab:
 Rechtssichere Schulgeld-Leitplanken, Sozialfonds und transparente Kriterien
 garantieren soziale Durchlässigkeit. Für Inklusion und sonderpädagogische Angebote
 refinanzieren wir die zusätzlichen Aufwände vollumfänglich. Wir erleichtern die
 Lehrkräftegewinnung durch flexible Qualifizierungswege, Anerkennung einschlägiger
 Abschlüsse und einen Zugang zu Fortbildungsangeboten. Genehmigungs- und
 Anerkennungsverfahren werden entbürokratisiert. Digitale One-Stop-Verfahren, klare
 Fristen, weniger Nachweispflichten und eine überbrückende Startfinanzierung verkürzen
 die Wartezeit bis zur regulären Förderung. Zusätzlich sorgen Transparenzberichte der
 Landesregierung über Bruttokosten und Kopfsätze für planbare Schulfinanzen

 Ausbildung und Studium

 Baden-Württemberg lebt von den Talenten, dem Können und der Innovationskraft seiner
 jungen Generation. Als Junge Liberale setzen wir uns dafür ein, dass jungen Menschen
 keine Chancen verbaut werden, weder durch starre Bildungswege noch durch unnötige
 bürokratische Hürden. Wir setzen auf ein Bildungssystem, das Talente fördert,
 Vielfalt anerkennt und Chancen eröffnet. Statt starre Einheitslösungen oder bloßes
 Festhalten am Gestern zu verfolgen, gestalten wir flexible und durchlässige
 Bildungswege. Damit stärken wir individuelle Freiheit, ermöglichen echte
 Wahlmöglichkeiten und schaffen so die besten Voraussetzungen für persönlichen Erfolg.

 Unser Anspruch: Ein Bildungssystem in Baden-Württemberg, das Vielfalt und persönliche
 Entwicklung fördert, Wege öffnet statt verschließt und Leistung wertschätzt. Wir
 wollen Wahlfreiheit ermöglichen, nicht Vorschriften machen: Individuelle Bildungswege
 durch praxisnahe Ausbildung, flexible Studienangebote und lebenslange
 Bildungschancen. Eigenverantwortung statt Bevormundung, Chancen statt
 Einheitslösungen.

 Duale Ausbildung stärken

 Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell, das wir aufwerten und stärken wollen.
 Während andere Bildungswege bevorzugen oder vernachlässigen, stehen wir für echte
 Gleichwertigkeit.

 Wir setzen uns für eine frühzeitige und digitale Berufsberatung an allen Schulformen
 ab Klasse 8 ein und wollen Ausbildungsmessen an Schulen gezielt fördern.
 Geschlechterklischees bei der Berufswahl sollen wirksam abgebaut werden – unter
 anderem durch Konzepte wie den Girls’ und Boys’ Day. Um die Praxisnähe von
 Lehrkräften zu stärken, fordern wir verpflichtende Kurzpraktika in Unternehmen.

 Ausbildung und Studium sollen gleichberechtigt vorgestellt werden, insbesondere an
 Gymnasien. Zudem wollen wir mehr Ausbildungen in Teilzeit ermöglichen, um den
 unterschiedlichen Lebensrealitäten gerecht zu werden. Das Schulgeld in allen
 Ausbildungsberufen soll abgeschafft werden. Darüber hinaus setzen wir uns für mehr
 Stipendien und Begabtenförderung im Bereich der dualen Ausbildung ein. Azubis sollen
 bereits während ihrer Ausbildung im Rahmen des Lehrplans über
 Anschlussqualifikationen und Weiterbildungswege informiert werden.

 Duale Oberstufe: „Double Degree Modell“

 Wir wollen Schule und Ausbildung noch stärker vernetzen. Wo andere auf getrennte
 Bildungswege setzen, ermöglichen wir eine intelligente Verknüpfung von Theorie und
 Praxis.

 Wir setzen uns für die landesweite Einführung eines „Double Degree Modells“ ein, bei
 dem eine Berufsausbildung parallel zum Abitur absolviert werden kann. Kooperationen
 zwischen Schulen und Betrieben sollen ab Klasse 9 verbindlich institutionalisiert
 werden. Zudem wollen wir flexible Praxisphasen während der Oberstufe ermöglichen, die
 durch Zertifikate im Abiturzeugnis anerkannt werden. Nach dem Abitur soll eine
 verkürzte Ausbildung durch die volle Anrechnung der bereits geleisteten Praxiszeiten
 möglich sein.

 Durchlässigkeit und zweite Chancen schaffen

 Wir wollen verhindern, dass Bildungswege zur Sackgasse werden. Anders als politische
 Wettbewerber, die starre Vorgaben oder lebenslange Sperren bevorzugen, setzen wir auf
 Offenheit und Flexibilität. Wir wollen Brücken- und Aufbaukurse einführen, um den
 Übergang zwischen verschiedenen Bildungswegen zu erleichtern. Ausbildungsleistungen
 sollen verbindlich im Studium anerkannt werden – und umgekehrt. Lebenslange
 Prüfungssperren wollen wir abschaffen: Künftig soll eine erneute Prüfung nach drei
 Jahren oder nach erfolgreichem Abschluss eines alternativen Bildungswegs möglich
 sein. Zudem setzen wir auf den Ausbau des zweiten Bildungswegs und wollen durch
 Informationskampagnen besser über Wechselmöglichkeiten im Bildungssystem aufklären.

 Lehrkräfteausbildung modernisieren

 Beste Bildung braucht beste Lehrkräfte. Statt auf veraltete Ausbildungskonzepte zu
 setzen, gestalten wir die Lehrerausbildung modern, attraktiv und praxisnah. Konkret
 fordern wir den Ausbau der Praxisphasen im Lehramtsbachelors und ihre feste
 Verankerung im Lehrplan durch eine Vor- und Nachbereitung. Den in Baden-Württemberg
 gestarteten Modellversuch eines dualen Lehramtsstudiums wollen wir ausbauen und
 wissenschaftlich evaluieren. Außerdem machen wir uns stark für eine Vergütung des
 Schulpraktikums im Master, damit angehende Lehrkräfte für ihre wertvolle Arbeit an
 den Schulen auch angemessen entlohnt werden. Darüber hinaus wollen wir B.A.- und
 B.Sc.-Studierenden die Möglichkeit eröffnen, eine Zusatzqualifikation zur
 Assistenzlehrkraft zu erwerben. Perspektivisch setzen wir uns für die generelle
 Einführung einer Ausbildung zur Assistenzlehrkraft ein, um zusätzliche Wege in den
 Lehrerberuf zu schaffen und Schulen mit gut ausgebildetem Personal zu stärken.
 Ergänzend fordern wir eine umfassende Datenerhebung seitens der Landesregierung zur
 Zufriedenheit der Lehramtsstudenten in ihrem Studium, um wissenschaftlich fundiert
 Verbesserungen in der Ausbildung anstoßen zu können.

 Studium praxisnäher und individueller gestalten

 Hochschulbildung muss praxisnah und flexibel sein. Statt auf starre Studienordnungen
 setzen wir auf individuelle Gestaltungsfreiheit und Eigenverantwortung.

 Wir wollen den Ausbau dualer Studiengänge vorantreiben und in allen Studienrichtungen
 verbindliche Praxisphasen einführen. Durch Teilzeitstudienmodelle und eine
 individuell gestaltbare Studiengeschwindigkeit soll mehr Flexibilität im Studium
 ermöglicht werden. Zudem setzen wir uns für eine Erweiterung der Wahlfreiheit bei
 Kursen und Modulen sowie den Abbau bürokratischer Vorgaben ein. Digitale Lehre soll
 flächendeckend etabliert werden, um orts- und zeitunabhängiges Lernen zu ermöglichen.

 Herausragende Hochschulen und Hochschullehrer im Ländle

 Wir wollen Hochschulen durch flexible Karrierepfade wie das Tenure-Track-Modell und
 mehr Freiheit bei Vergütung in Engpassfächern. Im Gegenzug schließen wir schlanke,
 messbare Zielvereinbarungen und reduzieren Berichtspflichten auf einen klaren Kern.

 Wir richten einen leistungs- und studentenorientierten Finanzierungsanteil ein: Ein
 Grundentgelt pro aktiv betreuter Studenten wird ergänzt um Outcome-Bonusse für
 Abschlüsse und Studienerfolg. Ein Profil- und Strukturfonds schützt kleine,
 landesweit relevante Fächer. Deckelungen und mehrjährige Mittelpfade verhindern
 kurzfristige Fehlanreize. Damit schaffen wir Wettbewerbsanreize für die beste
 Hochschulbildung.

 Mit Rahmenbudgets und Standardprozessen wollen wir Sanierungen beschleunigen:
 Landesweite Einkaufspools und digitale Vergaben senken Kosten. Kleinst-Studiengänge
 mit dauerhaft geringer Nachfrage werden konsolidiert, gemeinsame Modulplattformen
 zwischen Hochschulen erhöhen Auslastung.

 Wir setzen uns dafür ein, dass Hochschulen mehr Freiheit bei der Personalgestaltung
 erhalten. Befristete Stellen sollen dort eingesetzt werden, wo flexible
 Forschungsprojekte es erfordern, während Dauerstellen auf exzellente Lehre und
 langfristige Forschungsfelder konzentriert werden. Hochschulen sollen
 eigenverantwortlich entscheiden, in welchem Umfang sie befristete oder unbefristete
 Stellen anbieten. Das ohne staatliche Vorgaben, dafür mit klaren Leistungsanreizen.
 Den Universitäten und staatlichen Hochschulen soll ermöglicht werden, anstelle
 verbeamteter wissenschaftlicher Mitarbeiterstellen (Entgeltgruppen A13-A15) die
 Position des Lecturers und Researchers nach anglo-amerikanischem Vorbild
 einzurichten, deren Aufgaben primär im Bereich der Lehre bzw. der Forschung liegen.
 Zudem wollen wir ein Ende der Praxis unvergüteter Lehre bei wissenschaftlichem
 Personal ohne Vollzeitanstellung und fordern fachübergreifend vergleichbare
 Vergütungsstandards für Promovierende.

 Zur Finanzierung der Universitäten und Hochschulen wollen wir nachgelagerte
 Studiengebühren einführen, die erst fällig werden, wenn Absolventinnen und
 Absolventen über ein ausreichendes Einkommen verfügen. Die Universitäten erheben
 diese Gebühren eigenständig innerhalb eines vorgegebenen Rahmens und verwenden sie
 vollständig zur Verbesserung von Lehre und Studienbedingungen. Zur sofortigen
 Mittelbereitstellung sollen sie Kredite in Höhe der erwarteten Einnahmen aufnehmen
 dürfen. Diese Regelung soll auch für internationale Studenten gelten. Eine
 Studiengebühr ausschließlich für Angehörige von Drittstaaten lehnen wir ab.

 Beste Bedingungen für Studenten

 BAföG-Ämter brauchen derzeit oft bis zu einem halben Jahr oder länger, um Anträge zu
 bearbeiten. Wir fordern das Land daher auf, mehr Sachbearbeiter einzustellen und die
 Digitalisierung innerhalb der Ämter konsequent voranzutreiben. Ergänzend setzen wir
 uns für flächendeckende, niedrigschwellige psychologische Beratungsangebote für
 Studenten mit qualifiziertem Personal ein, mit kostenfreien, regelmäßigen Gesprächen
 vor Ort, per Video oder telefonisch sowie schneller Krisenhilfe. Zudem sollen bei
 attestierter Belastung Fristen und Auflagen ausgesetzt und Nachteilsausgleiche
 gewährt werden, ggf. die Regelstudienzeit verlängert werden, Atteste ohne
 Symptomdetails digital eingereicht werden können und ein unbürokratisches
 Urlaubssemester ohne Begründung mit Erlass des Semesterbeitrags möglich sein.

 Freie Fahrt für freie Forschung

 Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg bekennen sich im Bereich der öffentlichen
 Wissenschaft zu den Prinzipien von „Open Science“, da Forschung allen zugänglich sein
 sollte. Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen müssen die
 Freiheit haben, Rüstungsforschung zu unterstützen; Zivilklauseln lehnen wir deshalb
 ab.

 Wohnen, Mobilität & Klima

 Bauen & Wohnen

 Unser Ziel ist ein Wohnungsmarkt, der Neubau schafft und nicht gebremst wird. Jeder
 soll die Chance erhalten den Traum der eigenen vier Wände verwirklichen zu können.
 Bauen soll dafür einfacher und schneller gehen. Verlässlichkeit und schlanke
 Verfahren sollen private Investitionen anziehen, damit neues Eigentum entsteht und
 Kapital im Land bleibt. Gleichzeitig bekennen wir uns zu unserer sozialen
 Verantwortung: Wohnraum soll auch für jene bezahlbar bleiben, die finanziell unter
 Druck stehen, mit so wenig Markteingriff wie nötig, aber so viel Schutz wie nötig.

 Die erste eigene Immobilie ist dabei der erste Schritt hin zu mehr Eigentum und damit
 Verbund mehr Freiheit und Sicherheit im Alter. Leider ist dieser Traum aufgrund von
 hohen Immobilienpreisen und hohen Zinsen für junge Menschen nicht mehr finanzierbar.
 Unser Ziel ist es daher, die Eigentumsquote in Baden-Württemberg zu steigern und mehr
 junge Menschen ihren Traum verwirklichen zu lassen. Dafür fordern wir die Abschaffung
 der Grunderwerbsteuer beim erstmaligen Erwerb, gedeckelt auf einen
 Immobilienkaufpreis bis zu 500.000 €. So erleichtern wir den Einstieg ins Eigentum
 und fördern Vermögensaufbau.

 Neubau vereinfachen

 Wir führen einen einheitlichen, schlanken Landesbaustandard ein, der Planung und
 Genehmigung radikal verkürzt und kleine An- und Umbauten ganz von der Anzeigepflicht
 befreit. Gestaltungsvorschriften für Form, Farbe und Material fallen weg,
 Eigentümerinnen und Eigentümer wählen selbst, wie sie bauen. Bei Bestandsumbauten
 heben wir die Pflicht zur vollständigen Barrierefreiheit auf, damit Eigentümer
 gezielt und wirtschaftlich modernisieren können, ohne an unverhältnismäßigen Auflagen
 zu scheitern. Die Grundsteuer sowie Grunderwerbsteuer sollen in Zukunft in Raten
 abbezahlbar sein.

 Alle nicht sicherheitsrelevanten Vorschriften wollen wir abschaffen. Pflichten zum
 Bau von Aufzügen, Stellplätzen oder Photovoltaik sollen entfallen. Gleichzeitig
 streichen wir alle landeseigenen Richtlinien mit ungünstigem Kosten-Nutzen-
 Verhältnis, erkennen EU-weite Bau- und Energiestandards automatisch an und geben
 Kommunen die Möglichkeit, Denkmalschutz per Zweidrittelmehrheit aufzuheben, wenn kein
 herausragendes Kulturdenkmal betroffen ist. Flexible, ortsbezogene Baulandplanung
 ersetzt starre Flächenobergrenzen, während Schwammstadt-Konzepte, Kaltluftschneisen
 und kompakte Bauformen klimaresiliente Städte sichern. Die Pflicht zu Einzelzimmern
 in Heimen entfällt, um bezahlbaren Wohn- und Pflegeplatz zu schaffen.

 Wohnungsmarkt aktivieren

 Die Mietpreisbremse wollen wir abschaffen, um Investitionen wieder attraktiv zu
 machen und das Wohnungsangebot zu erhöhen. Wir setzen dafür auf marktwirtschaftliche
 Dynamik, schnellere Genehmigungen und steuerliche Anreize für Neubau und Sanierung.

 Sanierungsbedürftigen Leerstand lösen wir durch direkte Sanierungsgutscheine statt
 langwieriger Kreditprogramme und entwickeln das bestehende Förderangebot zu einem
 einfachen, digitalen „Sanierungsgutschein Leer+Fit“ weiter.

 Für ältere Menschen wollen wir den Umzug in bedarfsgerechte Immobilien vereinfachen,
 indem wir ein steuerfreies „Downsizing-Fenster“ in der Grunderwerbsteuer schaffen und
 die Teilung großer Ein- und Zweifamilienhäuser in mehrere barrierefreie Wohnungen
 genehmigungsfrei stellen. So lösen wir den Lock-In-Effekt und schaffen Wohnraum für
 Familien.

 Sozialer Wohnraum

 Wir machen den sozialen Wohnungsbau für private Investoren attraktiv, indem wir die
 Wohngemeinnützigkeit steuerlich freistellen, kommunale Grundstücke systematisch im
 Erbbaurecht vergeben und bürokratische Hürden durch digitalisierte
 Genehmigungsverfahren abbauen. So entstehen Geschäftsmodelle mit stabilem Cashflow
 statt Dauersubvention. Auch für Studentenwohnheime wollen wir Anreize für private
 Investitionen steigern, indem wir öffentlich geförderte Projekte mit freifinanzierten
 Einheiten kombinieren, langfristige Mietgarantien mit Hochschulen oder
 Studierendenwerken unterstützen und standardisierte Bauformen zulassen.

 Wir erkennen die große Problematik der Obdachlosigkeit in Baden-Württemberg an und
 unterstützen als aktive Gegenmaßnahme die Ausweitung bereits bestehender sogenannter
 Housing First-Programme, die den Betroffenen ihren eigenen Wohnraum ohne
 Vorbedingungen zur Verfügung stellen.

 Mobilität

 Unser Ziel ist die selbstbestimmte Mobilität in allen Lebenslagen! Unabhängig vom
 Transportmittel soll es möglich sein, einfach und schnell an jedes Ziel zu kommen.
 Dafür wollen wir bestehende Konzepte vernetzen und alternative Möglichkeiten
 schaffen. Digitale Lösungen sollen Umstiege einfach gestalten und zu jeder Zeit alle
 nötigen Informationen bereitstellen. Dabei sollen Mobilitätschancen im städtischen
 wie im ländlichen Raum gleichwertig berücksichtigt werden. Mobilität ist für uns der
 Garant für Chancengerechtigkeit, weswegen wir hier auf größtmögliche Freiheit setzen.

 Individualverkehr

 Wir bekennen uns zur Wahlfreiheit im Verkehr: Jeder soll selbst entscheiden können,
 ob er mit Auto, Motorrad, Fahrrad oder anderen privaten Verkehrsmitteln unterwegs
 ist. Ein funktionierendes Straßennetz bleibt dafür unverzichtbar. Darum investieren
 wir in den Erhalt und gezielten Ausbau von Straßen, Brücken und Tunneln, beseitigen
 Engpässe und sorgen für intelligente Verkehrssteuerung, um Staus zu vermeiden.
 Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, Wasserstoff- und E-Fuel-Tankstellen entstehen
 im Wettbewerb, unterstützt durch offene Standards und unbürokratische Genehmigungen.
 Auch in Städten sichern wir eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto durch digitale
 Parkraumbewirtschaftung, Park-and-Ride-Angebote und vernetzte Tiefgaragen.
 Technologieoffenheit ist für uns Grundsatz: Pauschale Verbote einzelner Antriebe
 lehnen wir ab.

 Ausbau der Schieneninfrastruktur

 Baden-Württembergs Wirtschaft braucht ein leistungsfähiges Rückgrat auf der Schiene.
 Darum modernisieren wir die Gäubahn und bewahren die Panoramabahn als durchgehende
 Achse bis in den Stuttgarter Hauptbahnhof. IC-Verbindungen Zürich–Stuttgart verkehren
 stündlich, ergänzt durch einen halb­stündlich versetzten RE Konstanz–Stuttgart. Mit
 einer zweigleisigen Neubaustrecke Horb–Tuttlingen beseitigen wir Engpässe, schützen
 Anwohner vor Lärm und erhöhen die Betriebsstabilität.

 Nach dem Bau des Pfaffensteig-Tunnels sichern wir die Direktfahrt zum Hauptbahnhof,
 notfalls durch eine Gleis-Schleife oder den Erhalt der oberirdischen Trasse. Moderne
 Neigetechnikzüge verkürzen die Fahrzeiten weiter. Parallel starten wir den Bau einer
 neuen ICE-Strecke von Basel über Freiburg, Donaueschingen und Sigmaringen nach Ulm
 und schaffen so eine leistungsstarke Süd-Nord-Achse.

 Mobilitätsdatenplattform

 Die Plattform MobiData soll künftig alle Verkehrs- und Tarifverbünde in einem
 landesweiten Echtzeit-Feed zusammenführen. ÖPNV Fahrzeuge sollen mit Sensorik
 ausgestattet werden, um eine Echtzeit-Ortung zu ermöglichen. So wird es möglich,
 Busse und Bahnen überall in Baden-Württemberg live zu orten, für Apps, Anzeigetafeln
 und Leitstellen auf einer gemeinsamen Datenbasis. Auch bestehende Verkehrs­kameras,
 Park- und Zählsensoren werden integriert, um Staus, freie Stellplätze oder
 Wetterlagen zentral sichtbar zu machen. Alle Daten werden verschlüsselt, anonymisiert
 und in einem offenen Standard bereitgestellt, damit Kommunen, Forschung und Start-ups
 sie unkompliziert nutzen können.

 Zusätzlich wird MobiData um eine Verkehrs­simulation erweitert, die Kommunen ohne
 eigene IT-Infrastruktur nutzen können. Auf Basis freiwilliger Bewegungs­daten und
 vorhandener Fahr- und Sensordaten lassen sich damit Szenarien wie neue Busspuren
 durchrechnen und die Auswirkungen auf Verkehr, Lärm und Luftqualität einschätzen. Die
 so gesammelten Daten sollen zusätzlich anonymisiert via API für Drittanbieter zur
 Verfügung gestellt werden. Eine privatwirtschaftliche Nutzung der Daten begrüßen wir.

 Mobility Hubs & Mobility as a Service

 MobiData soll darüber hinaus zur landesweiten Mobility-as-a-Service-Plattform
 ausgebaut werden. Durch eine integrierte Buchungs- und Bezahlfunktion sollen
 Bürgerinnen und Bürger künftig jedes Ticket, vom E-Scooter bis zum Regionalzug, in
 einer Anwendung kaufen, stornieren und abrechnen können.

 Um flächendeckende Mobility Hubs zu schaffen, wird das Pilot­programm der 19
 Mobilitätssäulen in ein Investitions­programm überführt, das Bau, Ladeinfrastruktur
 und Sharing-Docks an Bahnhöfen, Stadtteil­zentren und P+R-Plätzen fördert. Jeder Hub
 wird digital an die MaaS-Plattform angebunden. In dünn besiedelten Gebieten ergänzen
 staatlich kofinanzierte On-Demand-Shuttles das Angebot. Die Finanzierung soll über
 Öffentlich-Private Partnerschaften gesichert werden.

 Schließlich soll Baden-Württemberg ein Flex-Ticket-Pilot („atmendes
 Deutschlandticket“) und den Regelbetrieb autonomer Shuttles anstreben. In Abstimmung
 mit Bund und Verbünden wird das Deutschlandticket testweise nutzungs­abhängig
 abgerechnet, wobei der monatliche Höchstpreis gedeckelt bleibt.

 Parallel wollen wir die Erfahrungen aus dem Testfeld Autonomes Fahren
 Karlsruhe/Heilbronn in vereinfachte Zulassungs­regeln überführen, damit elektrisch
 betriebene autonome Shuttles regulär als Ersatz für Linienbusse in ländlichen
 Regionen fahren können.

 Klima & Energie

 Als Liberale begreifen wir Klima- und Energiepolitik als Freiheitspolitik für
 kommende Generationen. Unser Ziel ist ein Baden-Württemberg, das seine natürliche
 Lebensgrundlage schützt, wirtschaftliche Chancen entfesselt und Bürgerinnen und
 Bürger in ihrer Eigenverantwortung stärkt. Wir vertrauen auf Innovation, Wettbewerb
 und offene Datenräume, um den Weg zur Klimaneutralität zu ebnen. Dabei schafft der
 Staat einen verlässlichen Rahmen, ohne regulatorisch einzugreifen.

 Kommunale IoT-Schnittstelle

 Das Pilotprojekt “Smarte Region Südbaden” wollen wir auf Landesebene
 weiterentwickeln. Dazu soll für ganz Baden-Württemberg eine standardisierte IoT-
 Schnittstelle eingerichtet werden. Diese soll nach einem einheitlichen verbindlichen
 Datenschema über eine REST-API erreichbar sein.

 Dazu soll zusätzlich eine landeseigene, cloudbasierte Middleware aufgebaut werden,
 welche die Interaktion mit den Daten und die Auswertung dieser ermöglicht. Kommunen
 sollen über eine Erweiterung des bestehenden Förderprogramms “LoRaWAN Labs@bw” die
 Möglichkeit erhalten, ihre eigenen kommunalen IoT-Infrastrukturen auszubauen.

 Ergänzendes Umweltmonitoring

 Über die neu geschaffene Schnittstelle sollen nach Möglichkeit landesweit Daten
 gesammelt werden. Diese sollen nach Möglichkeit öffentlich zugänglich sein und zu
 Forschungszwecken und zur wirtschaftlichen Nutzung abrufbar sein. Bereits
 existierende Dienste wie die App “Meine Umwelt und die Hochwasser-Sensorik NOYSEE
 sollen nahtlos integriert werden, etwa über die Plattform daten.bw. Kommunen sollen
 so die Möglichkeit erhalten, Umweltdaten zu sammeln und in ein einheitliches
 gebündeltes Netzwerk zu überführen.

 Damit können beispielsweise die Luft- und Wasserqualität sowie Temperatur und
 Feinstaubwerte kontrolliert werden. Dadurch könnten Risikosituationen wie extremes
 Wetter oder Hochwasser schneller erkannt und die Bevölkerung automatisiert
 benachrichtigt werden. 

 Synergieeffekte zwischen Energie- und Umweltdaten können dazu beitragen,
 Spitzenlasten frühzeitig zu erkennen. 

 Energiemonitoring

 Die Landesregierung soll ein landesweites Energie­monitoring‐System einrichten, das
 bestehende Werkzeuge wie Kom.EMS und EMIS zu einer einheitlichen Datenplattform
 zusammenführt und alle Verbrauchs­daten von Landes‐ und Kommunalgebäuden in Echtzeit
 erfasst und visualisiert. Dadurch erhalten Gemeinden interaktive Auswertungen zu
 Strom‐, Wärme‐ und Wasser­verbräuchen, ohne eigene IT-Infrastruktur betreiben zu
 müssen, und können Analysen für Sanierungs­entscheidungen direkt nutzen.

 Zur Verbesserung der Datengrundlage sollen öffentliche Gebäude (Schulen, Kitas,
 Verwaltungsgebäude) flächendeckend mit CO₂-, Temperatur-, Strom- und
 Wärme­messsensoren ausgestattet werden, wobei die Förderung über das erweiterte
 LoRaWAN-Labs@bw-Programm erfolgen muss. Zusätzlich ist die freiwillige Teilnahme von
 Privathaushalten und Gewerbebetrieben sicherzustellen, indem Smart-Meter-Daten nach
 ausdrücklicher Zustimmung der Betreiber anonymisiert in das System eingebracht
 werden.

 Karriere und Arbeit

 Baden-Württemberg lebt vom Ideenreichtum und Engagement seiner Bürgerinnen und
 Bürger. Als Junge Liberale setzen wir uns dafür ein, dass gerade junge Menschen nicht
 durch Bürokratie und starre Strukturen ausgebremst werden. Im Gegensatz zu
 politischen Mitbewerbern, die oft auf Verbote und Überregulierung setzen, stehen wir
 für Eigenverantwortung, Chancengerechtigkeit und echte Gründerfreiheit. Unser Fokus
 liegt auf landespolitisch machbaren Maßnahmen: pragmatisch, lösungsorientiert und nah
 an den Menschen im Land.

 Unser Anspruch: Ein Baden-Württemberg, in dem Talente ihre Chancen bekommen,
 Innovationen wachsen und Weiterbildung jederzeit möglich ist. Ohne Bevormundung,
 dafür mit klaren und einfachen Regeln. Wir wollen Chancen eröffnen, nicht
 vorschreiben: Aufstieg durch eigene Leistung, Orientierung durch individuelle
 Beratung, Vereinbarkeit durch flexible Angebote und Arbeitsmodelle, die zu den
 Menschen passen. Anders als linke Parteien, die auf staatliche Garantieversprechen
 setzen, und Konservative, die am Status quo festhalten, stehen wir für die
 Ermöglichung neuer Wege durch landespolitisches Handeln.

 Kernbereiche und Maßnahmen

 1. Gründergeist und Start-up-Kultur stärken

 Baden-Württemberg braucht mehr Gründerinnen und Gründer. Während andere vor allem auf
 staatlich gelenkte Wirtschaftsförderung und Subventionen setzen, legen wir den Fokus
 auf Freiraum und faire Rahmenbedingungen.

 2. Wirtschaftsförderung modern und effizient gestalten

 Wir Junge Liberale stehen für eine schlanke und zielgerichtete Wirtschaftsförderung,
 die Zukunftstechnologien fördert und nicht im Subventionsdschungel versandet. Im
 Gegensatz zu linken und konservativen Rezepten setzen wir auf Dynamik statt
 Planwirtschaft.

 Wir setzen auf den Aufbau eines landesweiten „Gründerökosystems BW“ mit regionalen
 Anlaufstellen, Mentoring-Programmen und finanzieller Unterstützung, organisiert über
 ein digitales Gründerportal des Landes. Ergänzend wollen wir ein „Gründer-Stipendium“
 für junge Gründerinnen und Gründer als landeseigenes Förderinstrument aus
 zinsgünstigen Krediten einführen.

 Um bürokratische Hürden zu reduzieren, soll die Unternehmensgründung vollständig
 digital innerhalb von 12 Minuten über ein zentrales Landesportal möglich sein. Zudem
 fördern wir Gründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen durch landesweite
 Ausgründungsprogramme.

 3. Aufstiegschancen und berufliche Orientierung stärken

 Wir Jungen Liberalen wollen echte Chancengerechtigkeit schaffen – unabhängig von
 Herkunft oder Bildungsweg. Während andere auf Quoten und Zentralsteuerung setzen,
 setzen wir auf individuelle Förderung und Eigenverantwortung.

 Wir führen ein landesweites Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ein, das einen
 guten Übergang zwischen Schule und Beruf fördert. An allen Schulformen wird die
 praxisnahe Berufsorientierung ausgebaut, mit mehreren verpflichtenden Praktika in
 verschiedenen Sparten (Soziales, Wirtschaft, Gesundheit) ab Klasse 8. Praxiskompetenz
 wird durch erleichterte Externenprüfungen und verkürzte Ausbildungswege für
 Quereinsteiger anerkannt. Zudem bauen wir Ausbildungsverbünde aus und fördern sie
 besonders im ländlichen Raum.

 4. Lebenslanges Lernen und Weiterbildung

 Lebenslanges Lernen darf keine leere Floskel sein. Während andere auf zentrale
 Bildungspläne und starre Vorgaben setzen, glauben wir an individuelle Freiheit und
 flexible Angebote, die vom Land ermöglicht, nicht vorgeschrieben werden.

 Wir wollen eine landesweite Initiative für flexible, digitale Weiterbildungsformate
 über die neu zu schaffende Plattform „BW-Lernen.de“ etablieren – mit besonderem Fokus
 auf Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit. Dazu gehört die
 Einführung eines persönlichen „Weiterbildungskontos BW“ mit jährlich aufladbarem
 Guthaben zur individuellen Qualifizierung, unabhängig von Arbeitgeber oder
 Institution.

 Zudem bauen wir berufsbegleitende Studien- und Ausbildungsangebote in Kooperation mit
 den Landeshochschulen aus. Ergänzend schaffen wir ein Landesweiterbildungsgesetz, das
 alle bestehenden Weiterbildungsangebote bündelt und modernisiert.

 5. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen

 Wir glauben an Wahlfreiheit und Flexibilität, daher setzen wir JuLis auf
 Rahmenbedingungen, die individuelle Lösungen ermöglichen.

 Wir setzen auf den Ausbau von 24-Stunden-Kitas und Randzeiten-Betreuung durch
 gezielte Landesprogramme in Kooperation mit Unternehmen in Ballungsgebieten. Zudem
 fördern wir betriebliche Kinderbetreuungsangebote und wohnortnahe
 Betreuungsstrukturen.

 6. Neue Arbeitsmodelle ermöglichen und fördern

 Die Zukunft der Arbeit braucht Freiräume. Während andere Parteien neue Vorschriften
 einführen wollen, setzen wir auf Eigenverantwortung und moderne Rahmenbedingungen.
 Hier soll der Staat mit positivem Beispiel vorangehen. Daher fordern wir:

 Wir fördern Homeoffice und mobiles Arbeiten innerhalb der staatlichen Verwaltung.
 Zusätzlich richten wir innerhalb des Staatswesens Experimentierfelder für neue
 Arbeitszeitmodelle – etwa Vertrauensarbeitszeit – ein, deren Resultate ausgewertet
 und veröffentlicht werden.

 Gesundheit & Soziales

 Gesundheit ist die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Als Junge Liberale
 setzen wir uns daher für ein effizientes Gesundheitssystem ein. Insbesondere gilt
 unser Augenmerk dabei den Gesundheitsämtern und den Krankenhäusern. Wir wollen
 bestehende Prozesse verschlanken, Dokumentationspflichten reduzieren und die
 Digitalisierung unseres Gesundheitssystems voranbringen. Damit entlasten wir Personal
 und beschleunigen die Verfügbarkeit der Versorgung in Baden-Württemberg. Wir setzen
 auf die Eigenverantwortung von Menschen und schaffen dafür Gelegenheit zur
 Integration.

 Deshalb setzen wir uns dafür ein die Mindestwartezeit der Anerkennung ausländischer
 Abschlüsse im Gesundheitswesen von 6 Monaten auf 4 zu verkürzen sowie den
 Krankenhäusern mehr Autonomie in der Beurteilung der Fähigkeiten und Kenntnisse
 ausländischer Fachkräfte zuzuschreiben um Bürokratie abzubauen und eine bessere
 Beurteilung der Kenntnisse zu ermöglichen. Weitere bürokratische Hürden fordern wir
 sukzessive abzubauen um die Verlangsamung von Prozessen zu verhindern. Dabei sollen
 leichte Überprüfungen von Kriterien und Voraussetzungen welche das Krankenhaus
 effizienter übernehmen kann direkt durch dieses vor Ort durchgeführt werden.

 Ein schlankes und effizientes Gesundheitssystem

 Die vielfältigen Leistungen unserer Gesundheitsämter, von der
 Einschulungsuntersuchung über Impf‑ und Vorsorge­termine bis hin zu Beratungen bei
 Infektions­schutz oder Umweltmedizin, wollen wir konsequent digitalisieren. Dafür
 machen wir das in Göppingen erprobte cloudbasierte Termin‑ und Touren­planungssystem
 landesweit verfügbar und passen es modular an jede Aufgabe an. Eltern,
 Pflegekräfte und Bürgerinnen und Bürger können so Termine selbst buchen, verschieben
 oder online wahrnehmen, während automatisierte Routenoptimierung Leerfahrten
 minimiert und Fachkräfte mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit gewinnen.

 Die Digitalisierung der Gesundheitsämter (ÖGDigital) wollen wir beschleunigen, indem
 wir bis spätestens 2026 eine gesetzliche Fax-Ablösefrist einführen, interoperable
 Softwarelösungen zentral über Komm.ONE bereitstellen und den dauerhaften Betrieb über
 einen eigenen Digitalfonds im Kommunalfinanzausgleich absichern.

 Selten gefragte Aufgaben der Gesundheitsämter, z. B. toxikologische Bewertungen nach
 Chemikalienunfällen, sozialmedizinische Gutachten oder Spezialanalysen bei
 Trinkwasser‑ und Raumlufthygiene, wollen wir an einer zentralen Stelle im
 Landesgesundheitsamt bündeln.

 Wir fordern verbindliche kommunale Hitzeschutzkonzepte, um vulnerable Gruppen und
 Infrastrukturen gezielt zu schützen. Die Zuständigkeit und Koordinierung aller
 Maßnahmen wird im Sozialministerium gebündelt: Über eine zentrale
 Hitzeschutz‑Leitstelle beim Landesgesundheitsamt erhalten die Kommunen klare
 Handlungsempfehlungen zur Erarbeitung und Fortschreibung ihrer Konzepte.
 Städtebauliche Maßnahmen wie Trinkbrunnen, Stadtbegrünung und öffentliche
 „Cooling Centres“ sind verpflichtend umzusetzen. Zur Optimierung von Planung und
 Monitoring sollen IoT‑Sensornetzwerke und Umweltsimulationen zum Einsatz kommen, um
 Hitze­hotspots frühzeitig zu erkennen und gezielt Gegenmaßnahmen einzuleiten. Darüber
 hinaus wollen wir die Hindernisse bei der Installation privater Klimaanlagen
 verringern, indem wir Gestaltungs,- Denkmal- und Lärmschutzvorgaben lockern.

 Pflegepersonal wollen wir entlasten, indem wir Dokumentationspflichten (z. B. den
 Überleitbogen bei multiresistenten Erregern, das Meldewesen im „Gestuften Dialog“
 sowie landeseigene Qualitätssicherungsverfahren) mit anderen Prozessen zusammenführen
 oder abschaffen. Digitale Übermittlungswege sollen analoge Formulare weitestgehend
 ersetzen.

 Wir wollen den Ausbau der Suchthilfe in Baden-Württemberg vorantreiben, indem wir in
 jedem Landkreis Kontaktläden schaffen, die suchtkranken Menschen niedrigschwellige
 Unterstützung bieten. Ergänzend setzen wir auf die Stärkung mobiler Streetwork-
 Ansätze sowie auf Pilotprojekte mit Gesundheitsbussen, die Testangebote und Beratung
 direkt an Szeneorte bringen.

 Resozialisiereung fördern, Übergangsmanagement stärken

 Wir wollen den Übergang von der Haft in den Arbeitsmarkt vereinfachen: Künftig sollen
 geeignete Inhaftierte bereits vor der Entlassung in ein digitales Job-Portal
 aufgenommen werden, wo individuelle Kompetenzen erfasst und Profiling-Maßnahmen
 eingeleitet werden. Über Videointerviews mit Unternehmen ermöglichen wir frühzeitig
 Kontakte noch vor Haftende.

 Um Arbeitgebern Sicherheit zu geben, bietet das Land bei der Einstellung
 Haftentlassener ein beitragsfreies Fidelity-Bonding an, das für eine gesetzlich
 festgelegte Übergangsphase (in der Regel sechs bis zwölf Monate) klar definierte
 Schäden absichert. Die Staatshaftung wird als Bürgschaft mit fester Risikoobergrenze
 organisiert: Ein Fonds mit begrenztem Volumen deckt Schadensfälle, darüber hinaus
 besteht keine weitere Garantie. Zusätzlich schaffen wir eine Retentionsprämie für
 Betriebe, die Haftentlassene mindestens zwölf Monate sozialversicherungspflichtig
 beschäftigen.

 Wir wollen eine lückenlose Gesundheitsversorgung auch nach der Haft sicherstellen.
 Dazu sollen Entlassungstermine frühzeitig digital an Krankenkassen übermittelt und
 eine landesweite Clearingstelle für Versicherungsfragen geschaffen werden.
 Justizvollzugsanstalten erhalten den Auftrag, Brückenmedikation bereitzustellen und
 Anschlussbehandlungen verbindlich vorzubereiten. Das erfolgreiche Modellprojekt zur
 psychischen Nachsorge (WpaG) wollen wir landesweit verstetigen und durch digitale
 Sprechstunden ergänzen. Darüber hinaus setzen wir uns für eine sichere TI-Anbindung
 der JVAs ein, damit Gesundheitsdaten direkt in die elektronische Patientenakte
 übergehen können.

 Bildungs- und Teilhabekarten

 Wir wollen Bildungs- und Teilhabeleistungen so gestalten, dass sie Familien wirklich
 erreichen: Unkompliziert, digital und frei wählbar. Statt auf bürokratische
 Gutscheinsysteme zu setzen, sollen die Mittel flexibel genutzt werden können, ob für
 Vereinsbeiträge, Musikunterricht oder Nachhilfe. Wo bereits moderne, digitale
 Lösungen erfolgreich arbeiten, wollen wir diese zu einem landesweiten Standard machen
 und sicherstellen, dass Anbieter und Familien ohne Hürden zueinanderfinden.

 Integration Geflüchteter

 Wir wollen geflüchtete Menschen schneller in den Arbeitsmarkt integrieren. Dafür
 setzen wir uns für ein Pilotprojekt ein, das bereits während des Aufenthalts in der
 Erstaufnahmeeinrichtung einen Zugang zu den Leistungen der Jobcenter ermöglicht.
 Gleichzeitig sollen Sprachkurse künftig so gestaltet werden, dass sie parallel zu
 einer Beschäftigung besucht werden können, z.B. in Teilzeit oder betrieblich
 begleitet.

 Unterhaltsforderungen

 Um die Kommunen in Baden-Württemberg und Jugendämter sowie die Landeskasse zu
 entlasten und die Zahlungsbereitschaft von Unterhaltspflichtigen zu stärken, fordern
 wir, nach bayrischem Vorbild, die konsequente Eintreibung des Unterhalts durch eine
 vom Land in dessen Zuständigkeit mit ausreichend Personal ausgestattete, neu
 geschaffene Stelle, die sich mit Unterhaltsfragen befasst.

 Digitalisierung und Künstliche Intelligenz

 Wer heute ein Formular beim Amt ausfüllen muss, kennt das Gefühl: endlose
 Papierstapel, Wartezeiten und unübersichtliche Abläufe. Für junge Menschen, die mit
 Smartphone und KI-Tools aufgewachsen sind, wirkt das wie aus einer anderen Zeit. Wir
 Jungen Liberalen Baden-Württemberg wollen das ändern. Unser Ziel ist eine
 zukunftsweisende Vision für die Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher
 Intelligenz in unserem Land.

 Wir zeigen auf, wie diese Technologien konkret dazu beitragen können, das Leben der
 Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern, die Wirtschaft zu stärken und die Verwaltung
 effizienter zu gestalten. Wir setzen auf unternehmerischen Mut und einen Staat, der
 Chancen nicht reguliert, sondern mit klaren Regeln digitale Infrastruktur und freien
 Zugang zu Technologien ermöglicht

 Uns ist besonders wichtig, die Digitalisierung und auch das Thema AI als große Chance
 wahrzunehmen, die unser aller Leben bereichern kann und wird. 

 1. Innovationsförderung: Raum für Ideen und Fortschritt

 Baden-Württemberg ist das Land der Tüftler und Denker. Damit das so bleibt, braucht
 es moderne Bedingungen. Wir wollen, dass Menschen aus der ganzen Welt Baden-
 Württemberg als einen attraktiven Standort sehen, für die Verwirklichung ihrer
 Ideen. 

 Wir wollen einen „Digital & KI-Innovationsfonds BW“ gründen, der Start-ups und KMU
 mit Schwerpunkt auf Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz finanziell
 unterstützt. Zudem fördern wir Gründerzentren, Technologieparks und Digital Hubs
 speziell für KI-Entwicklung.

 Wir schaffen ein landesweites Netzwerk zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen
 und Unternehmen zur Stärkung des Technologietransfers. Ergänzend führen wir ein „KI-
 Gründerstipendium BW“ für junge Talente ein, die eigene Ideen verwirklichen wollen.

 2. Bürgerfreundliche Verwaltung: Alles per App – kein Papier mehr!

 Wir wollen Schluss machen mit dem Behördendschungel. Unser Ziel ist eine Verwaltung,
 die digital denkt und handelt. Der Staat muss durch die Digitalisierung wieder in die
 Rolle des Unterstützers und Chancengebers kommen, statt in die eines
 Erziehungsberechtigten. Für uns ist klar, dies kann nur in einem
 marktwirtschaftlichen Charakter gelingen! 

 Wir setzen auf die Integration aller Verwaltungsdienstleistungen in die Bund-ID, um
 unnötige Behördengänge zu vermeiden – von der Ummeldung bis zur Kfz-Zulassung – und
 entwickeln die Bund-ID weiter, um die Usability zu erhöhen. Zudem führen wir einen
 technischen Standard für Schnittstellen von Systemen im öffentlichen Raum ein;
 Software-Lösungen, die angeschafft werden, müssen diese Schnittstellen integrieren,
 um einen gesunden Wettbewerb für die innovativsten Lösungen in der Verwaltung zu
 fördern.

 Parallel bauen wir ein flächendeckendes digitales Identitätssystem (Single Sign-On)
 für alle Bürgerinnen und Bürger auf, fördern die automatisierte Bearbeitung
 standardisierter Anträge mittels KI und moderner Softwarelösungen und schaffen
 Möglichkeiten für Online-Beratungstermine statt Vor-Ort-Terminen.

 3. Infrastruktur: Digitalisierung braucht Leitung

 Ohne stabile Netze bleibt die Digitalisierung Theorie. Das ist nicht nur im Lag bei
 einem Online-Game spürbar, sondern auch bei der ganz alltäglichen Kommunikation und
 Arbeit. Wir sorgen dafür, dass Baden-Württemberg überall online ist:

 Wir wollen den Glasfaseranschluss bis ins letzte Dorf: Der Ausbau soll bis 2030
 verpflichtend abgeschlossen sein. 5G soll flächendeckend und verlässlich verfügbar
 sein – Funklöcher dürfen nicht mehr vorkommen. Wir bewerben uns auf Pilotprojekte im
 Bereich 6G und treiben eine schnelle, flächendeckende Implementierung voran, sobald
 dies möglich ist. Kommunale Breitbandgesellschaften werden mit gezielter
 Landesunterstützung gefördert. Zudem führen wir eine Open-Access-Infrastruktur ein,
 um fairen Wettbewerb und günstige Preise zu sichern.

 4. Politische Strukturen und Zuständigkeiten: Digitalisierung ernst nehmen

 Baden-Württemberg hat das Potenzial, zum digitalen Vorreiter in Deutschland zu
 werden. Mit klaren Strukturen, transparentem Fortschritt und einer aktiven Einbindung
 aller gesellschaftlichen Kräfte gestalten wir die Digitalisierung verantwortungsvoll
 und zukunftsorientiert. Dafür braucht es ein eigenständiges und klar zuständiges
 Ministerium, das diese Aufgabe mit den nötigen Kompetenzen und der entsprechenden
 Legitimation kraftvoll vorantreibt. Daher fordern wir: 

 Wir setzen uns für die Einrichtung eines eigenständigen Digitalministeriums Baden-
 Württemberg mit klaren Zuständigkeiten für Digitalisierung, Künstliche Intelligenz,
 Datenstrategie und E-Government ein. Die Digitalstrategie BW soll verbindlich
 verankert und durch einen jährlichen Fortschrittsbericht an den Landtag transparent
 gemacht werden.

 Zudem bauen wir eine „Ethik- und Innovationsplattform Digitalisierung BW“ auf, um
 Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft frühzeitig in Grundsatzfragen einzubinden.
 Für alle Landesbediensteten führen wir verpflichtende Fortbildungen in den Bereichen
 Digital- und KI-Kompetenzen ein.

 5. Digitale Souveränität

 In Zeiten der internationalen Spannungen durch Akteure wie Trump und Putin wollen wir
 dennoch die digitale Souveränität Deutschlands erhalten. Dafür brauchen wir mehr
 Vertrauen in Open Source Lösungen und heimische Hersteller. Um die maximale
 Sicherheit zu erreichen, ist es wichtig, dass wir auf starke Kooperationen mit
 anderen Bundesländern und auch innerhalb der EU setzen. Daher wollen wir:

 Wir wollen die Abhängigkeit von ausländischen Software-Herstellern in kritischen
 Bereichen reduzieren. Abhängigkeiten zu proprietärer Software verringern wir, indem
 wir verstärkt auf Open-Source-Projekte setzen, die teils gemeinsam mit Partnern
 innerhalb der EU oder mit anderen deutschen Bundesländern umgesetzt werden. Cloud-
 Dienste sollen ausschließlich von in Deutschland oder der EU ansässigen Anbietern
 bezogen werden.

 6. Sicherheit – auch im digitalen Bereich

 Die Digitalisierung bietet Chancen, jedoch auch viele Gefahren. Als Jungen Liberalen
 ist es uns wichtig, dass auch deine Daten vom Staat nur wenn nötig verwendet werden
 und du Zugriffe nachvollziehen kannst. Ebenso ist es uns wichtig, dass die kritische
 Infrastruktur auch in Zukunft abgesichert ist, auch in Zeiten von Quantencomputern
 und AI. Wir wollen:

 Wir setzen auf die Zentralisierung der Daten innerhalb Baden-Württembergs, um – wo
 möglich – den Zugriff für alle Ämter zu ermöglichen; jeder Zugriff soll für dich
 nachverfolgbar sein. Wir investieren in die Erforschung und Implementierung
 neumodischer Verschlüsselungsverfahren, die auch Quantencomputern Einhalt gebieten
 können. Zudem wollen wir das Prinzip des „Ethical Hacking“ einführen: Das Aufspüren,
 Aufdecken und Melden von Sicherheitsmängeln bei Landesverwaltung und Kommunen wird
 unterstützt und belohnt statt bestraft. Nationale und internationale Kooperationen im
 Bereich der Cybersicherheit werden wir stärken und ausbauen.

 7. Gaming – der Innovationstreiber für die Zukunft

 Gaming ist mehr als Zocken – es ist Zukunftstechnologie, Jobmotor und Teil unserer
 digitalen Welt. Baden-Württemberg soll zum Hotspot für Games, KI und e-Sports werden.
 Dafür setzen wir auf Mut, Innovation und starke Förderung. Wir wollen:

 Wir setzen uns dafür ein, die Games-Branche aus der Kulturförderung herauszulösen und
 in die Wirtschaftsförderung zu überführen. Unser Ziel ist es, insbesondere kleine und
 unabhängige Studios gezielt zu unterstützen, damit neue und innovative Ideen im
 Gaming-Bereich entstehen können. Auf diese Weise machen wir Gaming zu einem echten
 Wirtschaftsfaktor und schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze.

 Darüber hinaus fordern wir die offizielle Anerkennung von E-Sport als Sportart mit
 voller Gleichstellung. So stärken wir eine wachsende Szene, die gesellschaftliche
 Anerkennung verdient und enormes Potenzial für junge Talente bietet.

 Ein beschleunigter und flächendeckender Netzausbau ist für diese Branchen von
 zentraler Bedeutung. Daher machen wir den Ausbau moderner digitaler Infrastrukturen
 zur Grundlage dieser Industriepolitik.

 8. Künstliche Intelligenz und der demographische Wandel

 Der demographische Wandel in Deutschland wird häufig nur als negativ dargestellt, wir
 sind jedoch überzeugt davon, dass der demographische Wandel uns auch enorme Chancen
 bietet, vor allem durch die Synergie mit Künstlicher Intelligenz. Daher wollen wir:

 Wir wollen 20 % der Stellen im öffentlichen Dienst durch digitale Lösungen, teilweise
 KI-gestützt, ersetzen – ohne Entlassungen und ausschließlich über den demografischen
 Wandel. Das Thema „Umgang mit KI-Tools“ soll in den Lehrplan aufgenommen werden;
 Schüler sollen ermutigt werden, diese Technologien zu nutzen statt sie zu verteufeln,
 denn nur so erreichen wir die Effizienzsteigerungen, die wir angesichts des
 demografischen Wandels brauchen. Zusätzlich setzen wir auf Kooperationen mit KI-
 Start-ups in der öffentlichen Verwaltung, um die Modernisierung unseres Staates
 voranzutreiben.

 Innere Sicherheit

 Freiheit kann nur dort bestehen, wo die eigene Lebensgestaltung in einem sicheren
 Rahmen erfolgen kann. Obwohl Baden-Württemberg generell als sicher gilt und
 Kriminalitätsfälle rückläufig sind, belasten insbesondere in letzter Zeit Fälle von
 Gewaltdelikten und Jugendkriminalität den öffentlichen Raum. Wir Junge Liberale
 wollen die Sicherheit in Baden-Württemberg erhalten und fördern. Dabei achten wir
 jedoch Bürgerrechte und schützen die Privatsphäre der Bevölkerung.

 Polizei

 Wir setzen uns für eine moderne und leistungsfähige Polizei in Baden-Württemberg ein.
 Dafür wollen wir Verpflichtungsermächtigungen für polizeiliche Beschaffungen
 automatisch in das nächste Quartal übertragbar machen, um Mittel schneller einsetzen
 zu können. Beschaffungsprozesse unterhalb von 10 Millionen Euro sollen künftig durch
 einen standardisierten Priorisierungskatalog beschleunigt werden, ohne aufwändige
 politische Einzelabstimmungen.

 Angesichts einer Zunahme körperlicher Angriffe auf Einsatzkräfte wollen wir die
 schnellstmögliche Ausstattung der Polizeistreifen mit Distanzelektroimpulsgeräten
 (bekannt als Taser) erreichen. Um einen zurückhaltenden, auf Situationen der
 gegenwärtigen und erheblichen Gefahr beschränkten Einsatz von
 Distanzelektroimpulsgeräten sicherzustellen und das Bewusstsein für die Schwere des
 Eingriffs bei anwendenden Beamten zu stärken soll eine Dokumentations- und
 Begründungspflicht für Einsatzkräfte eingeführt werden.

 Um die Einsatzfähigkeit zu sichern und die Tätigkeit attraktiver zu machen, wollen
 wir landeseigene oder belegungsgebundene Wohnungen in Dienststellennähe schaffen und
 gezielt vergeben.

 Der Einführung der Software “Gotham” von  Palantir stehen wir kritisch gegenüber.
 Eine überstürzte Einführung ist nicht zielführend. Uns ist wichtig, dass die Polizei
 mit der Besten Software ausgerüstet wird, aber dafür ein Rahmen gelegt wird, der die
 Bürgerrechte nicht verletzt. Wir lehnen die Einführung ab, so lange die Gefahr
 besteht, dass Opfer und Zeugen dadurch ausgespäht werden. Eine unabhängige Kontrolle
 durch das Parlament muss gewährleistet sein. Eine Einführung muss zuvor auch
 gesellschaftlich gut aufgearbeitet werden und darf nicht überhastet gefällt werden.

 Darüber hinaus fordern wir, dass die Software Gotham ausschließlich auf landeseigenen
 Servern betrieben wird, um die Datensouveränität zu wahren. Parallel dazu ist die
 schnellstmögliche Überprüfung und Implementierung geeigneter europäischer
 Alternativen sicherzustellen. Zudem soll die Nutzung der Software in regelmäßigen
 Abständen von 3 Jahren kritisch evaluiert werden. Eine fortgesetzte Anwendung darf
 nur erfolgen, wenn keine gleichwertige europäischen Alternativen verfügbar sind,
 keine datenschutzrechtlich relevanten Mängel auftreten und die Software tatsächlich
 zu einer spürbaren Entlastung beiträgt. Die Verträge mit Palantir sollen daher immer
 auf 3 Jahre begrenzt sein, um einen guten Übergang zu einer europäischen Lösung zu
 gewährleisten.

 Jugendkriminalität

 Eine sichere Gesellschaft beginnt nicht bei der Strafverfolgung, sondern bei der
 Stärkung des Rechtsbewusstseins und der sozialen Teilhabe. Wir setzen daher auf eine
 progressive Sicherheitspolitik, die gezielte Präventionsmaßnahmen beinhaltet. Deshalb
 wollen wir landesweit in die Ursachenbekämpfung investieren. Durch Schulsozialarbeit,
 psychologische Unterstützung, soziale Projekte und digitale Präventionsformate soll
 Kriminalität gar nicht erst entstehen.

 Häuser des Jugendrechts sorgen dafür, dass Jugendliche, die straffällig geworden
 sind, nicht monatelang auf ihre Verhandlung warten, sondern innerhalb weniger Tage
 eine Konsequenz erleben. Mit mobilen Einheiten wollen wir diese Struktur flexibel und
 ortsunabhängig nutzbar machen, z.B. an Schulen, Jugendzentren oder in ländlichen
 Brennpunkten.

 Wir setzen uns für die Erprobung von restorative Justice im Rahmen eines
 landesrechtlich organisierten Pilotprogramms ein. In Fällen minderschwerer
 Kriminalität soll es geschädigten Personen ermöglicht werden, auf Wunsch aktiv an
 einer strukturierten Tataufarbeitung teilzunehmen. Ziel ist ein überprüfbares
 Abkommen über konkrete Wiedergutmachungspflichten, etwa Entschädigungsleistungen,
 verhaltenspräventive Auflagen oder gemeinnützige Einsätze, das strafprozessual
 berücksichtigt und in Auflagenbeschlüssen verankert werden kann.

 Sicherheit von Frauen

 Häusliche Gewalt ist eine der häufigsten, aber am meisten tabuisierten Formen von
 Gewalt gegen Frauen. Wir Jungen Liberalen setzen uns dafür ein, dass kein Opfer von
 Gewalt durch bürokratische Hürden oder fehlende Hilfe allein gelassen wird.
 Schutzangebote wie Frauen- und Männerhäuser, Notrufnummern und psychosoziale Beratung
 wollen wir landesweit flächendeckend, barrierefrei und ohne Nachweis der
 Bedürftigkeit zugänglich machen.

 Wir wollen den Gewaltschutz zu einer verpflichtenden staatlichen Aufgabe machen. Dazu
 zählen der bedarfsorientierte Ausbau von Schutzeinrichtungen, die verlässliche
 Finanzierung sowie niedrigschwellige digitale Beratungsangebote. Medizinisches
 Fachpersonal erhält kostenfreie Landes‑Fortbildungen zur Früherkennung häuslicher
 Gewalt und wird über sichere Melde‑ und Überleitungsketten mit Schutzeinrichtungen
 vernetzt.

 Insbesondere wollen wir Femizide durch vorausschauende Gefährdungsanalysen, bessere
 Vernetzung und technologische Hilfsmittel verhindern. Bei jedem Polizeieinsatz wegen
 häuslicher Gewalt soll eine standardisierte Risikoeinschätzung eingesetzt werden,
 welche die Letalitätsgefahr systematisch erfasst und in die polizeilichen IT-Systeme
 eingebunden wird. So können Hochrisikofälle frühzeitig erkannt und betroffene Stellen
 wie Frauenhäuser oder Jugendämter automatisiert informiert werden. Für
 Wiederholungstäter fordern wir die Einführung elektronischer Aufenthaltsüberwachung
 mit Geofencing zur Abstandsüberwachung. Zudem wollen wir im Waffenrecht bestehende
 Spielräume konsequent nutzen und bei akuter Partnergewalt den sofortigen Entzug
 waffenrechtlicher Erlaubnisse veranlassen.

 Verbale Belästigungen wie Catcalling untergraben das Sicherheitsgefühl vieler
 Menschen im öffentlichen Raum. Um klaren Grenzen Ausdruck zu verleihen und Betroffene
 zu stärken, setzen wir uns dafür ein, Catcalling als Ordnungswidrigkeit einzustufen
 und polizeilich zu erfassen. Eine systematische statistische Erhebung ermöglicht es,
 Entwicklungstrends zu erkennen und wirksame Maßnahmen zu entwickeln. Zur besseren
 Einschätzung des Ausmaßes fordern wir unabhängige Studien, die insbesondere die
 Dunkelziffer sexueller Belästigung untersuchen.

 Effiziente und rechtsstaatliche Rückführungspolitik

 Um ausreisepflichtige Geflüchtete konsequent, rechtsstaatlich und unter Wahrung der
 Menschenwürde zurückzuführen, schaffen wir in allen Landkreisen interdisziplinäre
 Rückkehrteams aus Polizei, Ausländerbehörde und Sozialarbeit. Vorrang hat die
 freiwillige Ausreise: Wir stärken Rückkehrberatung, finanzielle Reintegration im
 Herkunftsland und den Chancenaufenthalt für gut integrierte Geduldete. Für Mehrfach-
 und Intensivtäter richten wir rechtsstaatlich kontrollierte Ausreisezentren ein, mit
 der Möglichkeit einer richterlich angeordneten Kurzzeitgewahrsamnahme.

 Staat und Verwaltung

 Der Staat darf kein Selbstzweck sein. Doch in Baden‑Württemberg hat sich ein
 aufgeblähter Verwaltungsapparat breitgemacht, der trotz immer neuer Stellen und
 Behörden nicht in der Lage ist, einfache Aufgaben wie das rechtzeitige Ausstellen von
 Dokumenten zuverlässig zu erfüllen. Stattdessen werden immer wieder neue
 Doppelstrukturen und Bürokratie geschaffen, die Geld verschlingen und die Menschen
 ausbremsen. Unsere Vision ist ein moderner, schlanker Staat, der seine Kernaufgaben
 konsequent erfüllt und den Bürgerinnen und Bürgern dient. Wir setzen dabei auf mehr
 Verantwortung vor Ort, Transparenz und Digitalisierung als Instrumente der Befreiung
 und nicht als Ausrede für Kontrollwahn oder Datensammelwut.

 Bürokratie abbauen, Kernaufgaben stärken

 Der Staat muss sich auf seine hoheitlichen Aufgaben konzentrieren. Wir wollen
 Doppelstrukturen im Landesdienst konsequent auflösen und Behördenstrukturen
 modernisieren. Dazu gehört die Zusammenlegung oder Abschaffung der
 Regierungspräsidien, die Reduzierung der Landesrundfunkanstalten auf ein schlankes
 Kernangebot und die Umwidmung von Landessteuern zu echten Gemeindesteuern. Neue
 Aufgaben dürfen nur übernommen werden, wenn dafür andere entfallen, ein
 „One‑in‑One‑out“-Prinzip auch für Landesbehörden. Der Landtag muss sich auf
 Grundsatzentscheidungen konzentrieren; die Verwaltungseinheiten sollen innerhalb
 klarer Leitplanken eigenständig arbeiten können.

 Transparente Haushalte und klare Regeln

 Transparenz schafft Vertrauen und ist die beste Kontrolle gegen Missbrauch. Wir
 fordern eine dezentrale Budgetierung öffentlicher Haushalte, in der jede Dienststelle
 ein eigenes Budget erhält und eigenverantwortlich verwaltet. Die Kosten‑ und
 Leistungsrechnung muss für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein, sodass
 Leistungen kostendeckend und bedarfsorientiert erbracht werden. Das stärkt das
 Kostenbewusstsein und erhöht den Druck, ineffiziente Strukturen abzubauen. Die
 Haushalte aller staatlichen und kommunalen Ebenen müssen vollständig online einsehbar
 sein, damit sich Bürgerinnen und Bürger über Einnahmen und Ausgaben informieren
 können.

 Gemeindereform vorantreiben

 Wir wollen die Kommunalverwaltung verschlanken: Kleine und mittlere Gemeinden bündeln
 ihre Aufgaben verbindlich in Gemeindeverwaltungsverbänden bzw.
 Verwaltungsgemeinschaften mit gemeinsamer Kasse, Personal- und Rechtsamt, Vergabe-
 und IT-Stelle sowie kreisweit organisierten Fachpools. Die Standardzuständigkeit der
 unteren Baurechtsbehörde liegt beim Landratsamt; Große Kreisstädte können sie bei
 nachgewiesener Leistungsfähigkeit selbst wahrnehmen. Parallel führen wir eine
 landesweit betriebene, mandantenfähige Digitalplattform (eAkte, Vorgangsbearbeitung,
 eVergabe, eRechnung, Bürgerportal mit Fall-Tracking) ein und sichern Service-Nähe
 über wohnortnahe Bürgerbüros und mobile Verwaltungsangebote.

 Zur Steuerung schärfen wir das Finanzausgleichsgesetz: Es gibt Kooperations- und
 Fusionsprämien für nachweislich gebündelte Prozesse, eine „Skalendividende“ bei
 Unterschreitung definierter Zielkosten in Massenverfahren sowie Abzüge, wenn trotz
 Pflichtschwellen Doppelstrukturen fortbestehen.

 Starke Kommunen und Bürgerbeteiligung

 Ein schlanker Staat heißt auch starke Kommunen. Wir wollen Kompetenzen so weit wie
 möglich vor Ort verankern. Landesaufgaben, die nicht zwingend auf Landesebene bleiben
 müssen, sollen an die Kommunen übertragen werden, damit sie bürgernah erledigt werden
 können. Gleichzeitig darf es keine neuen unfunded mandates geben: Jede neue
 Pflichtaufgabe muss vollständig finanziert sein.

 Wir treten für die Entschlackung des Vergaberechts und ähnlicher Vorschriften ein,
 damit gerade Landkreise bei der Wirtschaftsförderung wieder eigenständig agieren
 können. Wir wollen Bezirksbeiräte und Ortschaftsräte direkt wählen lassen und ihnen
 echte finanzielle Entscheidungskompetenzen übertragen, um die lokale Demokratie zu
 stärken.

 Zur Beschleunigung öffentlicher Projekte wollen wir die Bürgerbeteiligung
 modernisieren: Auf Landkreisebene schaffen wir zentrale Koordinationsstellen, die
 Verfahren im Bau- und Projektbereich professionalisieren und Kommunen mit Best-
 Practice-Methoden, Beratung, Vorlagen, einem Referentenpool sowie Unterstützung bei
 Förderanträgen begleiten. Diese Stellen dienen zudem als Bindeglied zur Landesebene,
 um laufende Projekte und bestehende Hürden frühzeitig zu identifizieren.
 Veröffentlichungen zu Projekten und Beteiligungsmöglichkeiten sollen nicht mehr nur
 analog erfolgen, sondern rechtssicher auch über kommunale Websites und Social Media,
 damit Informationen schneller und verlässlich bei den Bürgerinnen und Bürgern
 ankommen.

 Die Gültigkeit des Beschlusses ist auf 5 Jahre begrenzt.

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