Feiern an den Stillen Tagen – Junge Liberale fordern zum Tanz auf!

Ostern steht bevor und damit auch das Tanzverbot – also das Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen an den Stillen Tagen. Und diese Stillen Tagen haben auch still zu sein. Warum? Weil man es als unangemessen ansieht, an solch religiösen Tagen zu feiern. Und vor allem: weil man es schon immer so gemacht hat. In Baden-Württemberg gilt dieses Verbot an 18 gesetzlichen Feiertagen, u.a. an Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag und Ostermontag.

Überspitzt gesagt: Der Staat verpflichtet an diesen Tagen alle Bürger, keinen Spaß zu haben! Aus religiösen Gründen. Unabhängig davon, welcher Religion der Einzelne angehört, noch weniger, ob er überhaupt an einen Gott glaubt. Trennung von Kirche und Staat: Fehlanzeige!

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg erachten dieses Verbot für unangemessen und lebensfern und fordern daher seine Aufhebung. Der Landesvorsitzende, Emanuel Kollmann, dazu:

“Wir fordern die vollständige Abschaffung des Tanzverbots. Dieses Verbot ist nicht mehr zeitgemäß und weit entfernt von der Lebensrealität der Menschen. Wir respektieren die Lebensgestaltung aller und lehnen staatliche Bevormundung ab, denn der Einflussbereich des Staates endet im Bereich der Ausübung persönlicher Handlungsfreiheit. Jeder Einzelne soll selbst entscheiden dürfen, wie er die Osterfeiertage verbringen möchte. Ob in stiller Einkehr oder ausgelassen in einer Diskothek. Niemand wird in der Ausübung seines Glaubens gehindert, wenn andere Menschen feiern.”

Kollmann weiter: “Mit der Aufhebung des Tanzverbots wollen wir nicht religiöse Überzeugungen angreifen, sondern fordern eine offene und tolerante Gesellschaft gegenüber allen Lebensmodellen. Mit dem Tanzverbot schränkt der Staat jedoch viele Lebensmodelle und Glaubensansichten ein. Die Begründung basiert auf christlichen Überzeugungen. Dabei werden weder andere Religionen oder gar Nichtgläubige und Zweifler berücksichtigt, noch handelt der Staat weltanschaulich neutral. Wir JuLis vertreten ein pluralistisches Gesellschaftsbild, in dem Menschen ihre unterschiedlichen Weltanschauungen auf dem Grundprinzip der Demokratie gemeinsam in Vielfalt und Akzeptanz verwirklichen. Dazu gehört auch, dass jeder Einzelne für sich selbst entscheiden kann, ob er an Karfreitag feiern geht oder aus religiösen Motiven darauf verzichtet. Eine Bevormundung durch den Staat lehnen wir daher ab.”