Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg distanzieren sich vom Grußwort des FDP-Fraktionsvorsitzenden Hans-Ulrich Rülke, welches vergangenen Samstag auf einer Demonstration in Stuttgart verlesen wurde. Die Demonstration richtete sich gegen den Bildungsplan der grün-roten Landesregierung, der vorsieht, im Schulunterricht das Thema Homosexualität verstärkt aufzugreifen.
Die verlesenen Worte des FDP-Fraktionsvorsitzenden stoßen bei den Jungen Liberalen Baden-Württemberg auf Unverständnis.
Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen, Emanuel Kollmann, mahnt:
“Für Liberale sind alle Lebensgemeinschaften, in denen Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, gleich wertvoll. Das ist FDP-Beschlusslage, an die sich auch Herr Rülke zu halten hat. Wir JuLis können seine Worte nicht tolerieren. Das Familienverständnis der JuLis geht über das herkömmliche Familienbild hinaus und definiert sich als Gemeinschaft, in der Menschen Verantwortung füreinander übernehmen. Gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften werden von uns als gleichwertige Lebensweisen zum klassischen Familienbild gezählt. Auch die FDP hat sich in ihrem Grundsatzprogramm, den Karlsruher Freiheitsthesen, dazu bekannt.”
Kollmann weiter:
“Liberale setzen sich für die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften ein und wollen gleiche Chancen für alle. Wir JuLis begrüßen daher auch die Diskussion darüber, unterschiedliche Lebensentwürfe und unterschiedliche sexuelle Lebensformen in den Schulunterricht mit aufzunehmen. Baden-Württemberg ist ein modernes und attraktives Bundesland und sollte auch für eine offene Bürgergesellschaft stehen und eine offene Bildungspolitik verfolgen. Die Äußerungen von Herrn Rülke sind jedoch kein Zeichen der Offenheit und Toleranz, für die die Liberalen stehen. Wir JuLis bieten ihm aber gerne Nachhilfe in der Beschlusslage der FDP an.”