Junge Liberale Baden-Württemberg kritisieren Massenentlassung von Lehrern zwischen den Schuljahren.
Die Jungen Liberalen (JuLis) in Baden-Württemberg kritisieren den gleichgültigen Umgang der grün-schwarzen Landesregierung mit dem Problem der Arbeitslosigkeit von Lehrern während der Sommerferien. Nach einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit meldeten sich in den Sommerferien 2017 bundesweit 4.900 Lehrkräfte arbeitslos, davon mehr als ein Drittel alleine im Südwesten. Für 2018 bahnen sich vergleichbare Zustände an.
Betroffen sind vor allem junge, motivierte Lehrer am Anfang ihrer Karriere und Vertretungslehrer. Kettenbefristung und saisonale Arbeitslosigkeit stellen für die Betroffenen eine erhebliche Belastung dar und sind ein verheerendes Aushängeschild für den Lehrerberuf insgesamt – besonders angesichts eines akuten Lehrermangels im Land.
Der Landesvorsitzende Valentin ABEL hierzu: „Es grenzt an Zynismus, wenn die Landesregierung einerseits nicht müde wird, die Rolle der Bildung für die Zukunft unseres Landes zu betonen und andererseits jene, die ihr Wissen an kommende Generationen weitergeben wollen, mit prekären Arbeitsbedingungen aus Baden-Württemberg vergrault.“
Gerade in Anbetracht der guten Arbeit in der Lehrerausbildung an den Universitäten im Land müsse es der Politik ein Anliegen sein, die fähigsten Pädagogen für die Arbeit an baden-württembergischen Schulen zu gewinnen. Dies setze aber Planbarkeit und finanzielle Absicherung auch zwischen den Schuljahren voraus.
„Baden-Württemberg muss wieder bundesweiter Spitzenreiter im Bildungswesen sein — aktuell sind wir dies nur bei der Arbeitslosigkeit junger Lehrer! Wenn Kultusministerin Eisenmann hier auf fehlende Mittel verweist, ist dies für uns JuLis ein Sparen an falscher Stelle. Wir unterstützen daher die — leider auch schon unter Grün-Rot fruchtlos gebliebenen — Bemühungen der FDP/DVP-Landtagsfraktion, diesen unwürdigen Zustand zu beenden“, so ABEL weiter.
Eine Anstellung der Lehrkräfte auch während der Sommerferien würde den baden-württembergischen Haushalt mit 12,5 Millionen Euro zusätzlich belasten. Dies entspräche circa 0,1% des Haushalt des Kultusministeriums.