Wir Junge Liberale Baden-Württemberg stehen für ein Bildungssystem, dass die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellt. Daher ist es uns wichtig, dass es für jeden Schüler die richtige Schulform gibt, um optimale Bildungschancen ermöglichen zu können. Dazu gehört für uns auch, dass ein paralleles Angebot der zwei Oberstufenmodelle G8 und G9 in Baden-Württemberg geben muss.
Konkret fordern wir Junge Liberale Baden-Württemberg:
1. Jeder Schüler und jede Schülerin soll die Möglichkeit haben, frei zwischen G8 und
G9 wählen zu können , um den für sich individuell besten Bildungsweg beschreiten zu
können.
2. Wir Junge Liberale stehen für Schulautonomie, deshalb sollte jede Schule selbst
entscheiden können, ob Sie G8 oder G9 anbieten möchte. Gleichzeitig soll dadurch
sichergestellt werden, dass Schulen durch den ständigen Wechsel von G8 zu G9 oder
zurück nicht mehr Spielball der Politik sind. Zudem muss gerade in ländlichen
Regionen sichergestellt werden, dass eine Wahlfreiheit wirklich gegeben ist, daher
sollten Gymnasien auch die Möglichkeit bekommen, G8 und G9 parallel anzubieten.
3. Mittel- bis langfristig streben wir Junge Liberale die qualitative Aufstellung
beider Systeme parallel zueinander an. Dies bedeutet auch, dass der G8 Lehrplan nicht
einfach auf G9 übertragen wird, sondern eine Anpassung stattfinden muss. Dabei muss
sichergestellt werden, dass sowohl das Abitur nach acht Jahren, als auch das Abitur
nach neun Jahren die gleiche Wertigkeit besitzen. Daher sollen bei G9 hauptsächlich
die Lehrpläne in der Unter- und Mittelstufe im Vergleich zu G8 entzerrt werden und
angemessen bis zur 11. Klasse neu verteilt werden.
4. Realschülern und Schülern an Gemeinschaftsschulen soll die Möglichkeit geschaffen
werden, direkt nach der zehnten Klasse in die elfte Klasse eines G9 Gymnasiums
wechseln zu können, um die Durchlässigkeit des Bildungssystems zu stärken.
Begründung
Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die alleinige Fokussierung auf G8 keine positiven Auswirkungen auf die Bildungsqualität gebracht, sondern sogar Gegenteilige Effekte erzielt. Schülerinnen und Schüler haben in Schulen mit G8 schlechtere Fremdsprachenkenntnisse, fühlen sich mehr belastet und wiederholen tendenziell öfter eine Klasse. Dies zeigt, dass G8 nicht für jeden Schüler die optimale Lösung für die gymnasiale Oberstufe darstellt und die Wahlfreiheit zwischen beiden Systemen die Bildungschancen für viele Schülerinnen und Schüler verbessern kann. Zudem haben Bundesländer wie Hessen haben bereits schon mit der Wahlfreiheit gute Erfahrungen gemacht.