23.10.2022

Das Ländle muss im Weltall bleiben!

Baden-Württemberg ist einer der bundesweit bedeutendsten Standorte der Raumfahrtindustrie. Über 40% der 10.000 Beschäftigten in der deutschen Raumfahrtindustrie kommen aus dem Ländle.

Durch den wachsenden „New Space“-Sektor und neue günstige Kleinstsatelliten bekommt dieser Industrie- und Forschungszweig immer mehr Bedeutung: 2019 stieg der Umsatz um 200 Millionen Euro auf insgesamt 2,8 Milliarden Euro an. Unternehmen des New Space erwirtschafteten 2019 etwa 30% des Umsatzes.

Die deutsche Spitzenposition Baden-Württembergs wird allerdings durch eine noch schwache Förderung des New Space-Sektors und den verstärkten Investitionen Bayerns gefährdet. Das süddeutsche Nachbarland wandelt durch unkompliziertere Förderanträge und einem starken Zuwachs an Investitionen in Forschung, Entwicklung und Lehre in der Raumfahrttechnik Bayern in einen attraktiven Standort für Start-Ups des New Space. Stand 2020 sind 35% aller New SpaceStartups in München ansässig.

Raumfahrt Entbürokratisieren

In Baden-Württemberg ist die Beantragung von Fördermittel für Wissenschaft und Industrie oft sehr aufwändig. Gleichzeitig ist der Sektor durch ein hohes Investitionsrisiko oftmals für private
Investoren uninteressant.

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern deshalb einen Abbau von überhöhter Bürokratie in der Beantragung von Fördermitteln für raumfahrttechnische Projekte. Konkret bedeutet dies:

  • Finanzielle Mittel dürfen nicht nur im zwei Jahres-Rhythmus beantragbar sein, um in der Entwicklung kurzfristig auftauchende Kosten schneller decken zu können
  • Anforderungen an den technologischen Umfang der zur Bewerbung auf Förderung notwendigen Missions-Skizzen senken, da dies oftmals – wenn die Mittel gebraucht werden – noch nicht möglich ist
  • Einen flexibleren Austausch der Fördermittel ermöglichen, durch den überschüssiges Geld auch an das Land zurückgezahlt werden kann
  • Einen größeren finanziellen Aufschlag als Sicherheit für Unwägbarkeiten im Entwicklungsprozess zulassen

Raumfahrt Fördern

In der Luft- und Raumfahrtwissenschaft war der Place-To-Be in den letzten Jahrzenten Baden-Württemberg. Die Universität Stuttgart zählt zu einer der besten Universitäten der Welt,
um in diesem Feld zu studieren und zu forschen. Doch die Konkurrenz ist BaWü auf den Fersen und
im Ländle selbst wird zu wenig getan: Eine im Sommer 2021 eingeweihte Fakultät für Luft- und
Raumfahrttechnik in Bayern könnte die Fakultät der Universität Stuttgart als größte in Deutschland
bald ablösen.

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern deshalb:

  • Eine Erhöhung der Fördermittel zur Beschäftigung von Fachpersonal an den Universitäten, da die Anzahl der voll-finanzierten Fachkräfte oftmals nicht ausreicht und viele unbezahlte Überstunden verursacht
  • Eine verstärkte Förderung der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik in BadenWürttemberg, um nach QS-Standard wieder in die besten zwanzig Fakultäten der Welt einzuziehen

Raumfahrt Vernetzen

Die Luft- und Raufahrttechnik ist ein stark wachsender Wirtschaftsbereich. Doch wie bereits anfangs
angedeutet, siedeln sich in Baden-Württemberg nur wenige Start-Ups in Baden-Württemberg an.
Eine stärkere Vernetzung zwischen Wissenschaft, Bevölkerung und Wirtschaft soll die Bedeutung der
Luft- und Raumfahrt stärker ins Bewusstsein rücken und Start-Ups und klassischen Unternehmen in
Baden-Württemberg helfen.

Deshalb fordern die Jungen Liberalen Baden-Württemberg:

  • Eine stärkere Bewerbung Baden- Württembergs als Standort der Luft- und Raumfahrttechnik. So soll die Landesregierung auf den weltweit wichtigsten Messen des Landes vertreten sein.
  • Durch eine landesweite Initiative der Bevölkerung die vielfältigen Anwendungen der Forschung im Weltall sowie deren wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit und klimatischen Verträglichkeit stärker in das Bewusstsein zu rufen.
  • Eine stärkere Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern und initiieren.

Der Beschluss ist auf 10 Jahre befristet.

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