Schulen allgemein, Schüler und Schularten
Die Grundbausteine unseres Schulsystems wie die Grundschule und die Dreigliedrigkeit der weiterführenden Schulen sollen erhalten bleiben. Dennoch wird die Schule durch ihre Starrheit Lind durch ihre überholten Regelwerke den modernen Anforderungen an eine Bildungsanstalt nicht mehr gerecht.
Die Durchlässigkeit und die Übergangsmöglichkeiten zwischen den weiterführenden Schulen sind viel zu kompliziert. Die Lehrpläne müssen derartig aufeinander abgestimmt werden, damit der mühelose Wechsel innerhalb der 5. bis 8. Klassenstufe erleichtert wird.
Grundschule:
Die Einschulung im Alter von 5 Jahren soll im Zuge der EU für Deutschland möglich sein. Jedes Kind möchte spätestens mit 4 Jahren lernen, seinen Namen zu schreiben. Somit kann das Kind es auch verkraften, im Alter von 5 Jahren seinen Nachnamen und die Namen seiner Eltern schreiben zu lernen.
Die Wiedereinführung der Orientierungsarbeiten ermöglichte es den Eltern, Lehrern und dem Kind, einen Einblick in die Leistungsfähigkeit des Kindes zu bekommen. Es ist durchaus möglich, einen kindgerechten Unterricht abzuhalten, der nicht in sture Paukerei oder das andere Extrem, nämlich die Samthandschuhpädagogik ausartet. Es kommt dabei aber nicht nur auf die Kinder, sondern vor allem auf fähige Pädagogen an. Kinder, die ernst genommen werden, sind auch leistungsbereit und – fähig. Wer Kindern das Gefühl geben will, daß sie ernst genommen werden, soll Leistung fordern und sie damit zu Leistung motivieren. Die Grundschule kann und soll keine Weiterführung des Kindergartens sein.
Hauptschule:
Die Lehrer dieser Schulen sollen auch dazu in der Lage sein, sich auf bestimmte Fächer während ihrer Ausbildung zu spezialisieren. Lehrer sollen keine halbwissenden und halb(aus)gebildeten Allrounder, sondern kompetente Pädagogen mit einem selbst gewählten Schwerpunkt sein. Die Schule sollte dem steigenden Anteil an ausländischen Schülern gerecht werden, indem diese Schüler zunächst einen Crashkurs in Deutsch erhalten. Wer in Deutschland zur Schule geht, sollte diese Sprache wenigsten auf dem Unterrichtsniveau beherrschen. Die Schüler dieser Schule müssen für den Wettbewerb um Ausbildungsplätze mit Realschülern und Abiturienten fit gemacht werden. Das bedeutet jedoch nicht, daß das Niveau des Unterrichts gesenkt werden soll, um den Notenschnitt zu heben. Vielmehr sollen sich diese Schulabgänger Qualitäten angeeignet haben, die ein Realschüler oder Abiturient vielleicht nicht besitzt.
Realschule:
Viele Forderungen für die Hauptschule gelten auch für die Realschule. Den Verdrängungswettbewerb durch die Abiturienten werden vor allem die Schulabgänger mit der Mittleren Reife zu spüren bekommen.
Gymnasium:
Die Mindestanforderungen, die im Gymnasium erreicht werden sollen, werden durch ein bundesweit einheitliches Abitur festgelegt. Prüfungsfächer sind dabei: Mathematik, Deutsch, eine Fremdsprache, eine Naturwissenschaft und eine Geisteswissenschaft.
Mitspracherechte und Entscheidungskompetenzen
In allen weiterführenden Schulen sollen die Mitspracherechte der Schüler, Eltern und Lehrer gestärkt werden. Autonomie der Schule soll Qualität und Konkurrenz sichern und Profilbildung ermöglichen. Ein gewähltes Gremium hat über folgende Dinge zu entscheiden:
- Lehrerauswahl
- Lehrerbewertung
- Lehrerbeförderung
Fachliche, pädagogische und didaktische Kompetenz sollen für die Bewertung ausschlaggebend sein. Fähigkeiten wie die sprachliche Gewandtheit sollen auch eine Rolle spielen.
Das genannte Gremium besteht aus Schülern einer höheren Klassenstufe, anderen Lehrern der Schule und Eltern. Die einzelnen Aussagen zur Bewertung sollen von allen Beteiligten gleich stark gewertet werden. Dies wäre eine effektive Art und Weise, die Schüler in demokratische Prozesse durch die Erweiterung ihrer Mitspracherechte einzubinden und die Lehrer zu Wettbewerbsfähigkeit anzuhalten. Wer Rektor werden will, muß an der Schule vorher mindestens 2 Jahre unterrichtet haben und muß auch als Rektor Unterricht erteilen.
Lehrplan und Stundentafel
Pädagogische Modelle
Die Wahl der Unterrichtsmethode soll der einzelnen Schule bzw. dem einzelnen Lehrer absolut freigestellt sein. Dies gibt der Schule die Möglichkeit ein individuelles Profil zu bilden, indem sie mit verschiedenen – auch neuen – Methoden und Konzepten arbeitet und auf ihre Weise Inhalte vermittelt. Im Lehrplan soll nur noch das Unterrichtsthema notiert sein, nicht aber die vorgegebene Stundenanzahl oder etwa die Art und Weise der Unterrichtsgestaltung.
Lehrpläne
Die Lehrplangestaltung soll nicht nur vom Kultusministerium vorgenommen werden. Um im Lehrplan auch die Inhalte zu fixieren, die für die spätere Ausbildung oder Arbeitsstelle gleich welcher Art relevant sind, sollen bei der Besprechung folgende Teilnehmer anwesend sein: unterrichtende Lehrer, Hochschullehrer, Unternehmer, freie Wissenschaftler unter Moderation des Ministeriums für Kultus und Sport.
Samstagsunterricht
Im Zuge der Flexibilisierung von Arbeitszeiten ist es vollkommen unverständlich, warum einerseits die zu begrüßende Forderung nach schulischer Ganztagsbetreuung gestellt wird, auf der anderen Seite wird die Betreuung an Samstagen abgeschafft, obwohl abzusehen ist, daß der Samstag in vielen Bereichen wieder normaler Arbeitstag wird. Flexibilisierung heißt hier, daß weder Wochenstundenzahl noch die Zahl der Unterrichtstage pro Woche Gegenstand staatlicher Verordnungen sind.
Ein anderer Lernstil
Keine Paukerei, Lehre von sinnvollem Umgang mit Wissen sollen didaktisches Grundmodell sein. Die Art und Weise, in der Lehrstoff vermittelt wird soll sich den heutigen Mitteln der Kommunikation anpassen. Bildhaftes Lernen ist dem sturen Auswendiglernen eindeutig überlegen. Analytisches Denken muß und kann vor allem in Mathematik und den Naturwissenschaften vermittelt werden. Jeder Schüler muß dazu in der Lage sein, mit dem Computer umzugehen.
Berufsstatus für Lehrer
In Privatschulen leisten derzeit Lehrer hervorragende Arbeit, folglich ist es nicht einzusehen, warum der Lehrerberuf an öffentlichen Schulen sofort den Beamtenstatus nach sich zieht. Der Lehrerberuf gehört nach Meinung der Jungen Liberalen nicht zu den hoheitlichen Aufgaben des Staates. Der Beamtenstatus soll daher für alle Lehrer abgeschafft werden. Alle Lehrer staatlicher Schulen sollen Angestellte beim Land sein. Dies fördert auch die Wettbewerbsbereitschaft bei Lehrern.
Allgemeine Aufgaben der Schule und Eltern
Schule kann kein Familienersatz sein. Viele Lehrer fühlen sich mit den wachsenden Problemen von Kindern aus zerstörten Familienverhältnissen überfordert. Deshalb müssen Wege gefunden werden, Familien durch Entlastungen in finanzieller und gesellschaftspolitischer Hinsicht zu unterstützen, um die Schule von Aufgaben zu entlasten, die nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fallen. Eltern sind durch Vorbildung für das geistige und soziale Fundament verantwortlich, auf dem die Schule aufbauen kann.
Behinderte an Schulen
Körperlich Behinderte sollen grundsätzlich an jeder Schule ihrer Wahl am Unterricht teilnehmen können. Die Schulen haben sich auf solche Fälle einzurichten, wobei eine Verordnungsflut für Rampen, Aufzüge oder andere Anlagen die Schulen nicht überfordern sollten. Ein Rollstuhlfahrer kann durch geschicktes Schulmanagement auch im Erdgeschoß unterrichtet oder durchs Haus getragen werden.
Schulfächer
Wir fordern die Abschaffung des Religionsunterrichts und statt dessen die Einführung des Faches LER an allen Schulen.
Wir fordern die Einführung des Faches Wirtschaft und Recht. Dieses Fach soll den momentanen Gemeinschaftskundeunterricht ergänzen oder ersetzen. Zudem soll dieses Unterrichtsfach auf jeden Fall vor dem 10. Schuljahr auf dem Stundenplan stehen.
Wir fordern die Erweiterung des Faches „Bildende Kunst“ auf „Kunst und Architektur“.
Die Jungen Liberalen setzen sich dafür ein, daß bereits in der Grundschule mindestens eine Fremdsprache gelehrt wird. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, von Anfang an ein Fach , wie Heimat- und Sachunterricht in zwei Sprachen oder in der entsprechenden Fremdsprache zu unterrichten.