Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg setzen sich für eine Ausweitung der politischen Bildung in Schulen jeglicher Form ein. In Zeiten des aufsteigenden Populismus von rechts und links ist es von elementarer Bedeutung, die Schüler:innen mit der Politik Deutschlands und Europas vertraut zu machen. Ziel hierbei ist es, das Interesse junger Menschen für Politik zu steigern, um eine höhere Partizipation zu schaffen. Leider führt das jetzige System in vielen Punkten nicht zu den gewünschten Effekten und muss deshalb ausgebaut werden. Niedrige Wahlbeteiligungen, überalterte Parteien und jugendarme Parlamente müssender Vergangenheit angehören.
Deshalb fordern wir einen verpflichtenden Gemeinschaftskundeunterricht bis zum Abschluss an allen weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg. In den Abiturprüfungen kann das Fach neben vier Stunden auch mit zwei Stunden in der Woche belegt werden, vorausgesetzt es bleibt verpflichtend. Der Unterricht soll hierbei eigenständig angeboten werden, also unabhängig von Fächerverbünden wie beispielsweise dem „GWG“ (Geographie-Wirtschaft-Gemeinschaftskunde).
Selbiges gilt für die Fächer von Real-, Werkreal- und Hauptschulen wie „EWG“ (Erdkunde, Wirtschaft, Gemeinschaftskunde) oder „Welt-Zeit-Gesellschaft“, welche ebenfalls als eigenständiges Fach Gemeinschaftskunde angeboten werden sollen. Somit soll auf Haupt- und Werkrealschulen Politik als Wahlpflichtfach, sowie auf Realschulen das Fach Gemeinschaftskunde als schriftliches Abschlussprüfungsangebot belegt werden können.
Inhaltlich soll neben den bereits bestehenden Themen wie der Gesellschaft, dem Aufbau des politischen Systems oder den internationalen Beziehungen der Schwerpunkt verstärkt auf der Teilnahme junger Menschen in der Politik liegen. Wichtige Fragen der politischen Teilhabe sollten mit Abschluss des Schulfaches geklärt sein. Beispiele hierfür wären die Gründung einer Bürgerinitiative, die Kandidatur für politische Ämter, die Anmeldung einer Demonstration, das Engagement in einer Partei oder die Führung einer Debatte. Diesen Inhalt gilt es in den Bildungsplänen aller Schulformen einzubauen. Dementsprechend müssen die Kapazitäten an fachspezifischem Personal ausgeweitet werden um somit einem Mangel an Lehrkräften entgegenzuwirken.
Die Gültigkeit dieses Beschlusses ist auf zehn Jahre beschränkt.